Dear Colleagues,
I am forwarding Dr Eva Breindl's (IdS Mannheim) reply to my questions
regarding the introduction of the spelling reform in Germany.
Colleagues at Munich University (Institut fuer Deutsch als Fremdsprache)
tell me that students have to use either the old or new spelling
consistently, but that they don't enforce the new spelling. It is up to
students to get familiar with the new rules. Students using the new spelling
have to declare this in a footnote (this is not the case if they stick to
the old rules), and staff have declared to students 'daß wir selbst uns
nicht umstellen, da
wir in der Reform keinen Fortschritt sehen'...
Best wishes and thanks for all your replies so far!
Christian Fandrych
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>Lieber Christian,
>danke fuer Anfrage und Neujahrsgruesse, same to you!
>1. Es gibt kein koordiniertes Vorgehen der Hochschulen. Das hat
sicher auch mit a) Kulturhoheit der Laender und b) Autonomie der
Hochschulen zu tun.
>2. Mir wurde berichtet von einem Vorstoss an der FU Berlin, wo der
Versuch, eine hochschuleinheitliche Regelung zu erzielen, sofort von
einer Reihe von (bekennend reformgegnerischen) Professoren abgeschmettert
wurde mit dem Hinweis auf die Freiheit der Lehre und die Freiheit der
Hochschulen. Von anderen Unis ist mir nichts bekannt, es gibt sicher
bestenfalls hoschulinterne oder fakultaetsinterne Regelungen.
>3. Etwas anderes sind die Pruefungstexte von Staatsexamenskandidaten,
wo das Land zumindest von jedem Studenten "konsistente" Texte
verlangen kann, in der Uebergangszeit muss sich der Student also
entscheiden, ob er nach alter oder neuer schreiben und korrigiert
werden will. Wie gesagt, Laendersache, weiss nicht, ob die
Kultusministerkonferenz hier ein einheitliches Vorgehen hat.
>Ich glaube nicht, dass ihr euch in London da am Vorgehen in
Deutschland orientieren koennt, wahrscheinlich ist fuer euch eine
Hauruck-Umstellung empfehlenswerter. Gibt es denn Widerstaende unter
Dozenten und/oder Studenten?
>Fuer weitere, (hoffentlich) kompetentere und besser recherchierte Infos
schreibst du am besten an den Geschaeftsfuehrer der Rechtscheibkommission
hier im Hause Dr. Klaus Heller
>[log in to unmask]
>Vielleicht findst du auch was auf der IDS-Reformseite:
http://www.ids-mannheim.de/reform/
>4. Gerade sehe ich, dass du auch nach Schulen fragst: Das ist ein
ganz anderer Fall, hier gibts (behoerde!!!!) Laendervorschriften. Die meisten
Laender haben schon seit langem umgestellt, in den Grundschulen wird
nur mehr neue Orthografie gelehrt, was in den hoeheren Klassen in der
Uebergangszeit laeuft, weiss ich auch nicht genau, mit Sicherheit ist
aber Konsistenz der Texte nach alter oder nach neuer das mindeste,
ich vermute aber eher neue Ortho als Regelfall.
>Reicht das fuers erste?
>Herzliche Gruesse
>Eva
____________
Dr. Eva Breindl
Institut fuer Deutsche Sprache
R5, 6-13
D 68161 Mannheim
Tel: 0621-1581-204
Fax: 0621-1581-200
E-mail: [log in to unmask]
Hompepage: http://www.ids-mannheim.de/gra/breindl.html
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>>Liebe Eva,
(...)
>>Wir ueberlegen derzeit im Department, wann und wie wir die neue Schreibung
einfuehren. Kannst Du mir zu folgenden Fragen weitere Auskunft geben:
>>1. Gibt es nach Deinem Wissen in Deutschland ein koordiniertes Vorgehen
der Hochschulen? Wenn ja, welches?
>>2. Angesichts der Uebergangsregelung stellt sich die Frage, ob es ueblich
ist (an Schulen/Hochschulen), von den Studierenden/Schuelern ein
konsistentes Vorgehen zu verlangen, also keine orthographisch "gemischten"
Texte zu akzeptieren?
>>Ich weiss nicht, ob Du hierzu etwas sagen kannst - falls nicht, waere es
nett, wenn Du mir einen Ansprechpartner nennen koenntest, der dazu was weiss...
>>Liebe Gruesse und hoffentlich bis bald
>>Christian
Dr. Christian Fandrych
Department of German
King's College London
Strand
London WC2R 2LS, UK
Tel. (+44) 171 - 873 2127
Fax (+44) 171 - 873 2089
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