Call for Papers zum Symposion 'Handschriftenproduktion im Zisterzienserinnenkloster Medingen' (Gustav-Stresemann-Institut Bad Bevensen). Ausführliche Informationen (available also in English) unter http://www.staff.ncl.ac.uk/henrike.laehnemann/medingen.htm#call
Organisation: Prof. Dr. Henrike Lähnemann (Newcastle) und Dr. Hans-Walter Stork (Hamburg)
Das Symposion wird sich mit der Medinger Handschriftenproduktion "zwischen Reform und Reformation" auseinandersetzen. Direkt an den Handschriften sollen mit einem besonderen Augenmerk auf die neugefundenen Hamburger Handschriften die Codices in Vorträgen und Workshops in ihrer gesamten inhaltlichen Vielfalt bearbeitet werden. Getagt wird im gotischen Brauhaus des Klosters.
Mögliche Themen:
* Germanistisch
Wie ist die literarische Aktivität in Medingen einzuordnen in die Reform des Konvents im späten 15. Jahrhundert? Wie ist das Verhältnis zwischen lateinischen und mittelniederdeutschen Texten in den Codices?
* Theologisch/Frömmigkeitsgeschichtlich
Welche Texte werden in den Gebetbuchhandschriften / Orationalien bereitgestellt? Welchen Platz in der Frömmigkeit beanspruchen die volkssprachigen Texte? Haben diese Texte auch heute noch Bedeutung für das Selbstverständnis des evangelischen Frauenkonvents, der das Kloster Medingen seit ca. 500 Jahren bewohnt und der sich seiner Jahrhunderte alten christlichen Wurzeln sehr bewusst ist?
* Kunsthistorisch/Ikonographisch
Welches Bildprogramm weisen die Handschriften auf? Gibt es eine spezielle Medinger oder Lüneburger (nach dem Fürstentum, nicht der Stadt) Klosterikonographie, auch mit Blick auf die Patrone? Wie ist das Verhältnis zu diesen Bildprogrammen in anderen Kunstgattungen (z.B. der Textilkunst - Wichmannsburger Antependium - oder der Malerei?
* Musikalisch/Hymnologisch
Welche Funktion haben die sangbaren Medinger Texte im Gefüge der Handschriften? Wie wurden die Handschriften mit ihren Melodien im geistlichen Leben der Nonnen benutzt?
* Kodikologisch
Wie war die Herstellung der Handschriften im Klosterskriptorium organisiert? Was wissen wir über die Buchbinderei des Klosters?
* Ordensgeschichtlich/Liturgisch
Wie fügen sich die Medinger Handschriften von Text und Musik her in die Geschichte der Zisterzienserliturgie ein?
Anreisetag ist Mittwoch, 3. Oktober 2007, mit der Möglichkeit, in einer Sonderöffnung die Handschriften in Hamburg zu sehen; die Tagung endet in Medingen am Sonntag, 7.10., nach einem Gottesdienst. Vorträge sind für Donnerstag, Freitag bzw. Samstag vorgesehen, wobei an einem oder zwei halben Tagen Exkursionen zu anderen Heideklöstern geplant sind. Exposés (max. 3000 Zeichen) werden ab sofort bis spätestens zum 15.05.2007 erbeten. Bitte senden Sie Ihre Texte in elektronischer Form an Henrike Lähnemann ([log in to unmask]) und Hans-Walter Stork ([log in to unmask]).
Die Tagung steht im Zusammenhang einer Ausstellung ausgewählter Medinger Codices in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg vom 3. September bis zum 15. Oktober 2007. Die Konferenz sieht ein wissenschaftliches Programm vor, das sich dennoch an eine breitere Öffentlichkeit richtet. An eine Veröffentlichung der Beiträge in einem Sammelband ist gedacht.
Prof. Dr. Henrike Lähnemann
School of Modern Languages, Old Library Building, Newcastle University, GB - NE1 7RU Newcastle upon Tyne,
Tel.: 0044 191 2227513, email: [log in to unmask], http://www.ncl.ac.uk/sml/staff/profile/henrike.laehnemann
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