Dear Colleagues
I am pleased to announce the publication of a study of the reception of
painter and engraver William Hogarth in 18th century Germany.
Jochen Bedenk
William Hogarth und die deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts
Mit einem Vorwort von Gerhard Neumann
Würzburg: Königshausen und Neumann 2004, 280 Seiten,
ISBN 3-8260-2894-5
Euro 39,80
Das Werk des englischen Malers und Kupfergraveurs William Hogarth stellt die
Nachwelt vor ein Rätsel. Zu Hogarths Hinterlassenschaft gehören nicht nur
berühmte Kupferstiche und Gemälde, in denen er immer wieder die Schattenseiten
der Londoner Gesellschaft anprangerte, sondern auch ein wenig beachteter
Traktat, die Analysis of Beauty (1753). Mit dieser pädagogisch ambitionierten
Schrift wollte Hogarth ausgerechnet dem Geheimnis der Schönheit auf die Spur
kommen. Lange Zeit galt eine Vereinbarkeit des so offensichtlich
widersprüchlichen künstlerischen und theoretischen OEuvres als ausgeschlossen.
Der vorliegende Band zeigt jedoch andhand des legendären letzen Kupferstiches
The Bathos (1764), dass das omnipräsente Spannungsfeld aus Schönheit und
Abgrund die ästhetische Keimzelle bildet, aus der Hogarths Kunst ihre
spektakuläre Selbstbegründung formuliert. Davon ausgehend blickt er nicht nur
auf die zeitgenössische ästhetische Debatte in Deutschland. Er zeichnet nach,
wie bedeutende Kunsttheoretiker und Literaten, namentlich Lessing, Herder,
Klopstock, Schiller und Jean Paul, in ihren eigenen Schriften mit dem von
Hogarth entdeckten Potential der bildenden Kunst experimentierten.
Am Beispiel herausragender theoretischer und literarischer Texte der Zeit kann
dabei sichtbar gemacht werden, wie eng der Aufbruch in die Moderne mit jener
Grenzerfahrung verknüpft ist, die Malerei und Poesie provozieren, wenn sie die
Antwort auf die Schönheit in der Drohung des Nichts suchen.
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