Zur Information an alle KollegInnen:
»Ich bin in mir selbst zu Hause«. Anna Mahler (1904-1988).
Eine Ausstellung von Barbara Weidle und Ursula Seeber in Zusammenarbeit
mit der Österreichischen Exilbibliothek im Literaturhaus Wien
Anna Mahler, Tochter von Alma Mahler-Werfel und Gustav Mahler, ist eine
faszinierende Gestalt der Kulturgeschichte. Sie war eine äußerst starke
Persönlichkeit, zog ihre Zeitgenossen durch Schönheit und Klugheit in
Bann. Der Freund und Verehrer Elias Canetti etwa hat ihr in seiner
Autobiographie >Das Augenspiel< ein eindrucksvolles literarisches
Denkmal gesetzt, Robert Neumann porträtierte sie in seinem Exilroman
>The Inquest (Bibiana Santis)<. 1999 veröffentlichte Marlene
Streeruwitz den Roman >Nachwelt<, dessen zentrale Figur Anna Mahler ist.
Nach dem >Anschluß< im März 1938 mußte Anna Mahler Österreich verlassen.
Nicht nur ihre Biographie, zu der Ehemänner wie der Komponist Ernst
Krenek und der Verleger Paul Zsolnay gehörten, auch ihr bildhauerisches
Werk mit den Porträtbüsten bekannter Künstler wie Arnold Schönberg,
Alban Berg, Bruno Walter, Arnold Rosé, Fritzi Massary oder Julie Andrews
zeigen ihre starke Vernetzung in der musikalischen, literarischen und
künstlerischen Szene ihrer Zeit. Die auch musikalisch begabte Tochter
ihres berühmten Vaters entschied sich ganz bewußt für eine Laufbahn als
bildende Künstlerin. Fritz Wotruba begleitete sie als wichtiger Ratgeber
auf ihrem Weg zur Bildhauerei, die eine der wenigen Konstanten in ihrem
Leben sein sollte.
Mit großem Ernst und nie nachlassender Energie hat Anna Mahler in der
Steinbildhauerei eine sensible und kraftvolle Form des Ausdrucks
gefunden. Obwohl weitgehend außerhalb des Kunstbetriebs entstanden, hat
ihr Werk einen sicheren Platz in der Geschichte der Skulptur des 20.
Jahrhunderts.
Diese Ausstellung zu Anna Mahlers 100. Geburtstag entstand auf der
Grundlage langjähriger internationaler Recherchen der Kunsthistorikerin
und Journalistin Barbara Weidle. Sie beleuchtet einzelne Aspekte dieses
an Spannungen und Erlebnissen reichen Lebens, das von Wien über das
Londoner Exil nach Los Angeles und Spoleto nahe Rom führte. Neben
ausgewählten Porträtköpfen und Kleinplastiken aus österreichischen
Museen und Privatsammlungen dokumentieren Photographien, Skizzen,
Widmungsexemplare, Handschriften und Lebensdokumente - vieles davon
bisher unbekannt - Anna Mahlers Leben und Werk. Die gleichnamige
Publikation zu Anna Mahler, hrsg. von Barbara Weidle und Ursula Seeber,
erscheint im Weidle Verlag.
Eröffnung: Dienstag, 15. Juni 2004, 19.00 Uhr
Literaturhaus, 1070 Wien, Eingang Zieglergasse 26 A
Dauer der Ausstellung: 16. Juni bis 17. September 2004
»Augenspiele«. Stephanie Taussig liest Texte von und über Anna Mahler.
Anschließend wird der Kurzfilm A Stone Figure von Albrecht Joseph über
Anna Mahlers bildhauerische Arbeit gezeigt.
In Zusammenarbeit mit dem Weidle Verlag.
Mit Unterstützung von: Magistrat der Stadt Wien, MA7, Kulturabteilung
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