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were somewhere in there too…

> On 13. Dec 2022, at 12:45, Astanga <[log in to unmask]> wrote:
> 
> Thanks for sharing, I had missed this.
> Serenus M. Brezengang, Held meiner Jugend. 
> 
> Hier aus dem Wasserzeichen der Poesie das er 1985 als Andreas Thalmayr (Andere Bibliothek) herausgab, from memory 
> 
> Germanisten
> 
> germanisten
> nistenmager
> manistgerne
> nistgermane
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> meintersang 
> sternmagien
> stangenreim 
> rastimengen 
> amensignter 
> geistermann
> 
> All best,
> Heide
> Sent from my iPhone
> 
>>> On 13. Dec 2022, at 01:47, Jeremy Adler <[log in to unmask]> wrote:
>>> 
>> 
>> Colleagues will no doubt have seen most of the obituaries for Hans Magnus Enzensberger. Here is a brief farewell from Michael Krueger published in Die Zeit.
>> 
>> All best,
>> Jeremy
>> 
>>  
>> Enz für Simon
>> 
>> 
>> 
>> Er war der schnellste Denker,der mir begegnet ist.Während unsereiner noch herumdruckste,erwog und bedachte und diesen oder jenen Umweg prüfte,hatte er schon eine Antwort parat.Er wusste genau,was interessant war,und er wusste auch,wann man provozieren sollte,um eine festgefahrene Situation zu befreien.Das Leben ist immer zu kurz für zu lange Erörterungen kleiner Probleme.Er hasste Wiederholungen,prätentiöse Selbstdarstellungen,Schwurbeleien.Verstehe ich nicht oder:Das versteht doch kein Mensch,sagte er gerne.Einmal hat er geglaubt,es liesse sich eine nachgeholte Revolution vom Zaun brechen.Als es nicht ging,liess er das Projekt sausen.Bloss nicht einer Sache hinterherweinen,denn jede Niederlage hatte auch ihr Gutes:Er hatte alle bedeutenden Schriften des 19.Jahrhunderts studiert,von Forster zu Herzen,von Bakunin zu Kropotkin,von Marx bis zu Engels;aber auch in der Geschichte der Naturwissenschaften lief er herum wie in einem Erlebnispark:er war immer gebildeter als die Genossen in seiner Nähe,und er war generös:Er übersetzte auf eigne Rechnung unbekannte Dichter oder kümmerte sich um das Werk und den Nachlass von Nelly Sachs. Eines seiner Lieblingsprojekte war eine deutsche Ausgabe der New York Review of Books,für die wir uns auch dann noch ins Zeug legen mussten,als er schon mit der nächsten Zeitschrift beschäftigt war:”Transatlantik”.
>> Hans Magnus liebte die stilistische Eleganz und die Breite der Interessen Diderots,dessen Enzyklopädie war ihm eines seiner Vorbilder.Er war ja selbst ein Enzyklopädist:kein Schriftsteller ausser ihm konnte so kindlich begeistert über mathematische Spiele reden;keiner war in der Lage,einen Poesieautomaten zu konstruieren,der dann auch tatsächlich funktionierte,ich kannte keinen,der sich so ausgiebig über Dinge wundern und freuen konnte;die Spannweite seiner Essays war so gross,dass viele weniger begabte Autoren sich gut davon ernähren konnten (was er mit einem meckernden Lachen zur Kenntnis nahm);manchmal schrieb er unter Pseudonym,um den “Markt” nicht zu überfordern,wie er schmunzelnd bemerkte,dabei schrieb er doch fast jedes Jahr ein Buch;natürlich hatte er die ganze Welt bereist:Wie geht es Hans Magnus? wurde man am Nordpol gefragt,wenn man aus dem Flugzeug stieg;Sprachen lernte er durch Hörensagen;die Welt war immer gerade so dunkel,dass es sich lohnte,sie etwas heller zu machen:es lebte sich dann einfach besser. Aber um Himmels willen nicht zum Pädagogen werden!Wenn das drohte,war er wie sein Idol,der fliegende Robert,in den Wolken verschwunden.Überhaupt seine Liebe zu Märchen,Kinderreimen,Nonsens:keiner hat deren Sprengkraft so genau gesehen wie er - aber keiner hat sich so wenig verbissen damit auseinandergesetzt wie er.
>> Wer so denkt wie Hans Magnus,braucht sich über Mangel an Feinden nicht zu beklagen:man nahm ihm übel,dass er so heiter war;dass ihm alles scheinbar leichtfiel;dass er sogar noch Bücher veröffentlichte über gescheiterte Projekte.War er ein Menschenfreund? Ich glaube eher,er war mit einer Reihe von Menschen befreundet,zu denen er hielt und die er wenn nötig unterstützte,wie zum Beispiel Gaston Salvatore.Größere Versammlungen mied er,Aufrufe unterschrieb er kaum noch,am liebsten war er - zusammen mit seiner Frau Katarina und seiner Tochter Theresia - zu Hause,wo es gutes Essen,guten Rotwein und ein paar schöne Bilder gab und einen sprudelnden Magnus,der sich für alles interessierte,wenn es halbwegs interessant war.
>> Unsere Väter haben zusammen das Postscheckamt Nürnberg aufgebaut,mit seinen Gedichten bin ich seit der Schule vertraut,seine Ratschläge waren immer richtig und hilfreich.Und wir haben sein erfolgreichstes Buch zusammen ausgekocht (zusammen mit Susanne Berner),den “Zahlenteufel”,der tatsächlich auf der ganzen Welt gelesen wurde (und noch gelesen wird):von Aserbeidjan bis Zimbabwe.So etwas hat nur Hans Magnus zustandegebracht.Mir fehlt er jetzt schon.
>> 
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