«Das Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus ist das wohl größte internationale Unternehmen des Marxismus überhaupt und gibt völlig neuen Generationen eine Grundlage für die
Aneignung dieses großen Strangs radikal-kritischen sozialistischen Denkens in seiner Pluralität und Widersprüchlichkeit. Für uns ist die Förderung dieses Wörterbuchs seit 13 Jahren ein wichtiger Auftrag.» Rosa-Luxemburg-Stiftung, 2012
Anlässlich des 100. Todestages von Karl Marx 1983 wurde das Projekt
Historisch Kritisches Wörterbuch des Marxismus
(HKWM) ins Leben gerufen. Über 15 Bände und 1.500 Stichwortartikel hinweg werden von verschiedenen Autor*innen Begriffe des Marxismus definiert und erläutert.
Das
HKWM bearbeitet theoretische und politisch-strategische Begriffe, die auf Marx und Engels zurückgehen. Darüber hinaus werden auch Stichwörter aufgenommen, die nicht marxistischen Ursprungs sind,
sofern sich in ihnen historisch neuartige Problematiken oder Erkenntnisansprüche artikulieren oder bisher vernachlässigte Seiten des Marxismus in den Vordergrund gerückt werden. Dazu gehören begriffliche Neuprägungen, die aktuelle Gegenwartsprobleme artikulieren
wie der «Übergang zur hochtechnologischen Produktionsweise des transnationalen Kapitalismus», dem «Scheitern der sowjetischen Gesellschaftsformation», der «Nord-Süd-Konflikt» und die «neuen sozialen Bewegungen», wie Frauenbewegung oder Ökologiebewegung.
Das
HKWM entsteht unter Mitarbeit von über 1000 international renommierten Wissenschaftler*innen (nähere Info auf
www.inkrit.org). Bearbeitet werden
mehr als 1500 für den Marxismus mit seinen unterschiedlichen theoretischen und praktischen Linien und für die sozialen Befreiungsbewegungen relevant gewordene Begriffe. Viele Stichwörter entstammen der politisch-theoretischen Lexik der Gegenwart und wurden
noch nie in Wörterbüchern behandelt.
Das
HKWM dient dem Zweck der politischen Bildung und der
gesellschaftlichen Analyse. Es setzt sich mit dem Marxismus als geschichtlichem Phänomen auseinander, ohne das Wissenschaft, Kultur und Politik des 20. Jahrhunderts
nicht angemessen zu verstehen wären.
Um auch dem entwicklungspolitischen Ansatz sowie der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit gerecht zu werden und auf internationaler Ebene eine Debatte
anzuregen, wurde das HKWM
ins Englische übersetzt.
Die entwicklungspolitische Relevanz einer intensiven und internationalen Auseinandersetzung liegt unter anderem in der Analyse der kapitalistischen Produktionsverhältnisse
begründet, die bis heute trotz aller Verschiedenheit der konkreten Ausgestaltung gegenwärtiger Gesellschaften im Vergleich zum 19. Jahrhundert in ihren Grundzügen an Aktualität wenig eingebüßt hat, zum anderen in den weltweiten Entwicklungen im Zuge der Globalisierung
und der damit einhergehenden Herausforderungen, von denen maßgeblich der globale Süden betroffen ist.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wurde 1992 von der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) – heute DIE LINKE – als parteinahe, bundesweit tätige Stiftung anerkannt. Sie ist einer
der großen Träger politischer Bildung in der Bundesrepublik. Das HKWM ist eines der größeren Förderprojekte der Stiftung.
Das Lektorat umfasst:
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Ca. 1.000.000 Zeichen Text mit einem besonders hohen Schwierigkeitsgrad
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Nachrecherche englisch-sprachiger Original-Zitate
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Kommunikation mit den Übersetzer*innen und der Redaktion des HKWM
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Der Auftrag umfasst bei 1800 Zeichen pro Normseite ca. 555 Seiten à 15 €, insgesamt ein Volumen von ca. 8900 €.
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Der Auftrag wird aufgrund des hohen wissenschaftlichen Anspruchs als Werkvertrag vergeben.
Wir erwarten:
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Einschlägige Erfahrung mit marxistischen Debatten im deutschen wie im englischsprachigen Kontext
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Hoher wissenschaftlicher und historisch-kritischer Anspruch
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Referenzen der letzten drei Jahre dürfen nicht im Gegensatz zu den Zielen, Aufgaben und Aktivitäten der Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie der Philosophie
der Stiftung und der ihr nahestehenden Partei DIE LINKE stehen.
Die Auswahl der Angebote erfolgt nach:
Eignungskriterium: Erfahrungen mit historisch-kritischer, wissenschaftlicher
Übersetzungs- und Lektoratsarbeit – Nachweise mittels einschlägiger Arbeitsproben und Referenzen.
Bewertungskriterien: Expertise im Bereich marxistischer Debatten – Nachweis
mittels Arbeitsproben, einschlägigen Veröffentlichungen, Mitarbeit in marxistischen Publikations- und/oder Forschungszusammenhängen.
Schriftliche und vollständige Bewerbungen bitte
bis 30. April 2018, 24.00 Uhr per Email an
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