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*** with apologies for cross posting ***

XIV. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG)
Wege der Germanistik in transkulturellen Perspektiven
Palermo, Italien
26. Juli bis 2. August 2020
Università degli Studi di Palermo
http://ivg2020.unipa.it
Call for Papers – Linguistik Sektion 2
Diskurse zu Zentralität und Marginalität –
Diskurslinguistische Agenden in Zeiten des Widerspruchs


Sektionsleitung

Prof. Dr. Ingo H. Warnke

Universität Bremen

Deutsche Sprachwissenschaft / Interdisziplinäre Linguistik

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Koleiterinnen
Prof. Dr. Silvia Bonacchi
Universität Warschau
Institut für Fachkommunikation und interkulturelle Studien / Fakultät für Angewandte Linguistik
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Dr. Charlotta Seiler Brylla
Universität Stockholm
Institut für Slawistik, Baltistik, Finnisch, Niederländisch und Deutsch
Abteilung Deutsch
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Sektionsbeschreibung
Die Sektion hinterfragt aus diskurslinguistischer Perspektive jüngere, sogenannte Identitätsdiskurse, sowie einen teilweise wiedererstarkenden Nationalismus und normativen Partikularismus. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf europäischen sowie transatlantischen Diskursformationen.

Während einflussreiche politische Diskurse der Nachkriegszeit – zumeist in Folge sozialer Bewegungen und politischer Aktion – durch eine zunehmende Beachtung von Marginalität, Heterogenität, Diversität und Transnationalisierung gekennzeichnet waren und dabei Normativitätskonzepte, homogenisierende Diskurse und Nationalismus kritisch hinterfragt haben, sind einige machtvolle politische Diskurse der Gegenwart durch eine gegensätzliche Dynamik gekennzeichnet: Nationalisierung statt Transnationalität, Normativität statt Diversität, White Supremacy statt Gleichheit, Essentialismus statt Konstruktivismus. Rückwendungen dieser Art stehen auf der Tagesordnung zahlreicher gesellschaftlicher (Identitäts)Diskurse. Die Sektion ist an dieser Diskursformation interessiert und konzentriert sich auf sprachliche Strategien der Herstellung von Ambivalenz. Besondere Relevanz kommt dabei den Konstruktionen von Zentralität und Marginalität zu, wie sie bei der Positionierung von Akteur*innen im Rahmen politischer Gegenwartsnarrative unübersehbar sind.

Die Sektion fragt, welche sprachlichen Strategien genutzt werden, um sich am vermeintlichen Rand oder im Zentrum der Gesellschaft zu positionieren und welche Referenzkonzepte dabei genutzt werden. Hypothetisch kann vermutet werden, dass manch ein politischer Gegenwartsdiskurs gar nicht als Rückkehr zu altem Denken funktioniert, sondern durch eine ambivalente Bewegung der Umkehr gekennzeichnet ist. Das Muster dieser Umkehr besteht in der Behauptung, dass ehemals für selbstverständlich erachtete Mehrheitsüberzeugungen und breit geteilte Normen sich inzwischen selbst in der Defensive sehen und entsprechend aus einer Position von angenommener, inszenierter bzw. deklarierter Marginalität agieren müssen. Wir gehen davon aus, dass sich normative politische Diskurse der Gegenwart unter anderem und insofern mit einer Mimikry der Marginalität Gehör zu verschaffen suchen. In der Sektion sollen vor diesem Hintergrund unter anderem die folgenden Leitfragen diskutiert werden:


1.             In welchen Diskursdomänen ist Marginalität/Zentralität relevant und welche sozialen und individuellen sprachgebundenen Erscheinungsformen können sie annehmen?

2.             Wie sprechen heute normativ-essentialisierende politische Mehrheiten?

3.             Welche Funktion kommt einer Mimikry der Marginalität in politischen Gegenwartsdiskursen zu?

4.             Welche Formen und Funktionen der ambivalenten Positionierung von politischen Akteur*innen prägen gegenwärtige Diskurse?

5.             Welche Argumentationsmuster sind in entsprechenden Auseinandersetzungen evident?

6.             Kann von einer Enttabuisierung des öffentlichen Diskurses die Rede sein und welche Rolle spielen heute noch Gesprächskultur und eine Ethik des Diskurses?

7.             Welche Mechanismen einer Mimikry der Marginalität in der Beziehungsgestaltung können Gegenstand diskursbezogener Interaktionsanalyse sein?

8.             Welche genderspezifischen Aspekte oder sonstigen sozialen Differenzkategorien müssen für entsprechende Analysen berücksichtigt werden?

9.             Welche spezifischen Handlungsräume und Akteur*innen lassen sich beschreiben und welche axiologischen Sphären sind erkennbar?

Ziel der Sektion ist es, ein internationales Forum für germanistische Diskurslinguist*innen zu schaffen, auf dem sozio- und politolinguistische Themen der Gegenwart kritisch diskutiert werden. In der Tradition der IVG sollen die Fragestellungen zu aktueller Diskurslinguistik mit internationalen germanistischen Perspektiven in den Blick verbunden werden; das bis dato häufig als selbstverständlich gesetzte Gegensatzpaar Inlandsgermanistik vs. Auslandsgermanistik soll reflektiert und überwunden werden.

Bei Interesse schicken Sie bitte bis spätestens zum 1. April 2018 ein Abstract mit max. 1.500 – 1.800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) an Frau Elisa Erbe, [log in to unmask]<mailto:[log in to unmask]>. Wir bitten außerdem um Angaben zu Ihrer akademischen Affiliation unter Nennung Ihrer aktuellen Forschungsfelder und von einer bis zu drei neueren eigenen Publikationen. Eine Entscheidung über die Aufnahme in die Sektion erfolgt bis zum 1. Mai 2018.

Nach Annahme des Abstracts ist voraussichtlich eine Online-Anmeldung zum Kongress und die Entrichtung einer Kongressgebühr notwendig. Nähere Informationen zu einer IVG-Mitgliedschaft finden Sie auf der oben genannten Homepage.


Bremen – Warschau – Stockholm, Januar 2018                                           Ingo H. Warnke
                                                                                                            Silvia Bonacchi
Charlotta Seiler Brylla



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Dr Michael Kranert
Lecturer in Languages
The Business School
Edinburgh Napier University
Craiglockhart Campus, Room 4/03
219 Colinton Rd
Edinburgh EH14 1DJ

E-mail: [log in to unmask]<mailto:[log in to unmask]>
Phone: +44 131 455 4529
http://napier.academia.edu/MichaelKranert
http://uk.linkedin.com/pub/michael-kranert/24/b4/1a3/

ORGANISER OF
Political Discourse - Multidisciplinary Approaches #2:
New discourses of populism and nationalism
21-22 June 2018, Edinburgh Napier University
Conference Website<https://staff.napier.ac.uk/faculties/business-school/events/populism/Pages/Conference.aspx>





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