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Date: 26. February 2018 at 05:15:31 GMT
Arbeitskampf an britischen Unis
Von Großbritannien lernen, heißt Streiken lernen. Im Kampf um ihre Renten haben Tausende Hochschullehrer kurz vor dem Wochenende die Arbeit niedergelegt (BBC, Guardian, FAZ). Rund 60 Hochschulen, darunter die Eliteunis Oxford und Cambridge, sind von dem zweitägigen Streik erfasst worden. Kurse für etwa eine Million Studierende fielen aus. Und das ist erst der Anfang. Bis Mitte März sollen weitere zwölf Streiktage folgen. Angeführt wird der vermutlich größte Arbeitskampf in der britischen Unigeschichte von der Dozenten-Gewerkschaft UCU mit Sally Hunt an der Spitze. Ihr Gegenspieler ist der Verband der Universitäten UUK. Er steht vor einem 6,9-Milliarden-Euro-schweren Defizit in der Rentenkasse und will das Loch über eine Privatisierung der Altersvorsorge stopfen. Die Rentenbeiträge der Professoren und Dozenten würden so an der Börse angelegt. Nach UCU-Angaben droht Hochschullehrern im Ruhestand damit ein Verlust von mehr als 11.000 Euro im Jahr. Großbritanniens Wissenschaftsminister Sam Gyimah ruft die Konfliktpartner zurück an den Verhandlungstisch. Der Druck zur Einigung ist hoch. Mehr als 80.000 Studierende wollen wegen der ausgefallen Stunden Gebühren zurück. Unterstützt wird die UCU unter anderem von ihrer deutschen Schwester, der GEW. Deren Vorsitzende, Marlies Tepe und Andreas Keller, reisen am Mittwoch zur zentralen Demonstration nach London. Wer von Deutschland aus helfen will: die UCU hat eine Streikkasse.