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Call for Papers:
Price(s) beyond borders. The art market at European courts of the early
modern period. Herzog August Bibliothek,Wolfenbüttel, 2-4 April 2014)
Deadline: 30.06.2013

In the late medieval and early modern period the price of a work of art
was the result of a complex and multi-layered process of negotiation
between those in involved in its production, those who acted as agents
and brokers and the customer. On the one hand the price was determined
by object’s material value, by its size, by the work, number of
employees and the time involved in its production as well as by
attributions of value and significance that were dependent on questions
of genre. On the other hand the idea of a specific „artistic value“
began to emerge, and between 1500 and 1800 this element began to play
an increasing part in determining the price of a work of art. Artistic
value was expressed in categories that were hard to calculate in
monetary terms as they were genuinely aesthetic categories such as the
standing and genius of the artist and the artistic quality of the work
itself. The question that presents itself here is how and with what
arguments this process of negotiation was conducted and what
protagonists exerted influence on it.
In Spring of 2012 a conference entitled „The process of pricing on the
art market in late medieval and early modern towns“ that took place at
the Schwabenakademie Irrsee approached this question within a marked
civic context. The conference announced here will focus on the role and
function of European courts and the various players within that context
in negotiating the price of art works. It is hoped that case studies
will illuminate the question from various disciplinary perspectives,
primarily art history, history, musicology and literary history:
- What was the significance of the competition between different courts
to acquire sought after works of art? How did this situation of rivalry
potentially increase the need for courtly representation?
- How did artists and/or their agents exploit this rivalry to demand
higher prices?
- How did courtly discourse on the subject of art play a part in
constituting its ideal or material value?
- Were courtly discourses on art, the complexity and artifice of the
work of art and the level of the price paid for it mutually
influential? Can evidence of a process of development be seen?
- Were art works belonging to different media and genres products of a
specific courtly competitive process of creating superlatives and did
this particularly encourage cooperative ventures between artists
belonging to different guilds?
- Did the increasing professionalization of court festival culture in
the course of the 17th century have any influence on the pictorial arts
in establishing norms for products and prices? How does the ephemeral
artwork produced at court fit into this debate?
- Can differences be seen in the ways in which pricing occurred in
various genres such as craftwork, sculpture, painting.
- Are the pricing mechanisms similar for moveable or built-in works of
art (e.g. room décor in castles)?
- What are the sources that can be used to address these questions?
What is the significance of the valuations given in estate inventories,
for example?
-  What did it mean for the mechanisms of pricing of art in a court
context when artists themselves were presented with works of art as
gifts?
Suggestions for papers (approx. 30 minutes) are welcome. They should be
based on individual case studies that contribute to establishing an
overarching and systematic approach to the theme of the conference.
Please note that the topics of gift culture and of art and diplomacy do
not fall within its scope.
The conference will take place in the context of cooperation between
the following projects:
TAK / Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, v.a. das
EU-Projekt „Artifex – Entgrenzungen: Künstlerausbildung der Gilden in
Zentraleuropa bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches“ von
Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke, Universität Trier
„Handeln mit Kunst und Politik: Philipp Hainhofer – Kunstunternehmer
und diplomatischer Akteur der frühen Neuzeit“ von Dr. Michael Wenzel,
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Submissions of proposals in German or English (abstracts of approx.
2000 characters) with a short c.v. and a list of selected relevant
publications should be sent by 30th June 2013 to: [log in to unmask]

Information on the participating projects:

http://www.tak.uni-trier.de
http://www.hab.de/de/home/wissenschaft/projekte/philipp-hainhofer-kunstunternehmer-und-politischer-akteur-der-fruehen-neuzeit-.html

Contact:
Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke
Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Universität Trier
54286 Trier
[log in to unmask]

Dr. Michael Wenzel
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Postfach 1364
38299 Wolfenbüttel
[log in to unmask]

Preis(e) ohne Grenzen. Kunstmarkt an europäischen Höfen der Vormoderne.
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, 2.–4. April 2014

Eingabeschluss: 30.06.2013

Der Preis eines Kunstwerks war in Spätmittelalter und Früher Neuzeit
Ergebnis eines diffizilen und mehrschichtigen Aushandlungsprozesses
zwischen Herstellern, Agenten und Kunden: Einerseits bestimmten der
Materialwert, die Größe des Werks, der Aufwand an Mitarbeitern und Zeit
sowie eine gattungsabhängige Wert- und Bedeutungszuweisung den Preis,
andererseits entwickelte sich ein spezifischer >Kunstwert<, dessen
Anteil an der Preisfindung für Kunstwerke sich zwischen ca. 1500 und
1800 stetig vergrößerte. Dieser Kunstwert fand seinen Ausdruck in
schwer bezifferbaren, da originär ästhetischen Kategorien wie dem Rang
und dem Genius des Künstlers sowie der künstlerischen Qualität des
Werks. Es besteht somit die Frage, in welcher Weise und mit welchen
Argumenten dieser Aushandlungsprozess geführt wurde und welche Akteure
Einfluss nehmen konnten.
Nachdem im Frühjahr 2012 die Tagung „Preisbildung auf städtischen
Kunstmärkten des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“ an der
Schwabenakademie Irsee dieser Frage aus einem Blickwinkel nachging, der
auf einen dezidiert städtischen Kontext hin ausgerichtet war, stehen in
dem geplanten Arbeitsgespräch die Rolle und die Funktion der
europäischen Höfe und ihrer unterschiedlichen Akteure bei der
Aushandlung von Kunstpreisen im Mittelpunkt des Interesses. Anhand von
Fallstudien soll das Feld aus der Perspektive verschiedener
Disziplinen, primär der Kunstgeschichte, der Geschichtswissenschaft,
der Musikwissenschaft sowie der Philologien abgesteckt und aus
unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden:
- Welchen Stellenwert hatte die Konkurrenz verschiedener Höfe um
seltenes Kunstgut? Welches Potential zur Steigerung höfischer
Repräsentation war dieser Konkurrenzsituation inhärent?
- Wie nutzten Künstler und/oder deren Agenten diese Rivalität zur
Erlangung höherer Preise?
- In welcher Weise hatten höfische Diskurse über Kunst Anteil an deren
ideeller wie materieller Wertschätzung?
- Inwiefern bedingten sich höfischer Kunstdiskurs, die Komplexität und
Kunstfertigkeit des Werks sowie die Höhe des dafür bezahlten Preises
wechselseitig? Lassen sich hier Ansätze für einen Entwicklungsprozess
beobachten?
- Waren in verschiedenen Medien und Gattungen angesiedelte Kunstwerke
Produkte eines spezifisch höfischen Überbietungsprozesses und
beförderte dies wiederum in besonderem Maße eine zunftübergreifende
Zusammenarbeit der Künstler?
- Hatte die zunehmende Professionalisierung der höfischen Festkultur im
Laufe des 17. Jahrhunderts Einfluss auf die bildende Kunst im Sinne
einer normierenden Einordnung von Produkten und Preisen? Wie lässt sich
die höfische ephemere Kunst in die Debatte einbetten?
- Sind bei unterschiedlichen Gattungen wie Kunsthandwerk, Malerei und
Skulptur unterschiedliche Tendenzen der Kunstpreisbildung zu erkennen?
- Sind die Mechanismen der Preisgestaltung bei mobilen wie auch
immobilen (z. B. Schlossausstattungen) Kunstwerken ähnlich?
- Welche Quellen können für diese Fragen herangezogen werden? Wie sind
zum Beispiel in Inventaren enthaltene Schätzpreise zu verstehen?
- Wie ist die Entlohnung von Künstlern mit „Kunstgeschenken“ im Rahmen
der Mechanismen der höfischen Preisbildung aufzufassen?

Für das Arbeitsgespräch können Vortragsthemen von ca. 30 Minuten
vorgeschlagen werden, die auf der Grundlage von Einzelstudien Ansätze
zu einer übergreifenden, systematisierenden Betrachtung der Thematik
darbieten. Geschenkpraxis und Diplomatie sollen hingegen nicht im
Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Die Veröffentlichung der
Tagungsbeiträge ist vorgesehen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation folgender Projekte:
TAK / Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, v.a. das
EU-Projekt „Artifex – Entgrenzungen: Künstlerausbildung der Gilden in
Zentraleuropa bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches“ von
Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke, Universität Trier
„Handeln mit Kunst und Politik: Philipp Hainhofer – Kunstunternehmer
und diplomatischer Akteur der frühen Neuzeit“ von Dr. Michael Wenzel,
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Vorschläge für Vorträge auf Deutsch oder Englisch können bis zum 30.
Juni 2013 als Abstracts (ca. 2.000 Zeichen) mit kurzem Lebenslauf und
ggf. eine Auswahl einschlägiger Publikationen gesendet werden an:
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Informationen zu den Projekten:

http://www.tak.uni-trier.de
http://www.hab.de/de/home/wissenschaft/projekte/philipp-hainhofer—-kunstunternehmer-und-politischer-akteur-der-fruehen-neuzeit-.html

Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke
Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Universität Trier
54286 Trier
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Dr. Michael Wenzel
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Postfach 1364
38299 Wolfenbüttel
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