Print

Print


Call for Papers

Kleine Prosa
Theorie und Geschichte eines Textfeldes im Literatursystem der Moderne

Literaturwissenschaftliche Tagung
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Deutsche Philologie II
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Zeit: 26. bis 29. Mai 2005, Ort: Franz-Hitze-Haus, Münster
(Organisatoren: Prof. Dr. Thomas Althaus, PD Dr. Wolfgang Bunzel, Prof. Dr. Dirk Göttsche)

Ob als Aphorismus, Essay oder Fragment, Feuilleton, Prosagedicht oder autobiographisches Notat - Spielarten Kleiner Prosa haben die Entwicklung und Ausdifferenzierung der neueren deutschsprachigen Literatur entscheidend vorangetrieben und erweisen sich insbesondere für die Entfaltung der literarischen Moderne als bedeutungsvoll. Gerade seine scheinbare Marginalität befähigt diesen Texttypus offenbar zur Subversion literarischer Genrekonventionen und zur experimentellen Erkundung von Möglichkeiten und Grenzen des Darstellbaren. Freilich ist das zur Debatte stehende Gattungsspektrum bislang nicht adäquat zur Kenntnis genommen worden: Dem differenzierenden Blick und der analytischen Arbeitsweise der Literaturwissenschaft stellen sich die Phänomene der Kleinen Prosa zumeist isoliert dar. Einzeluntersuchungen zu den unterschiedlichen Textgenera und der damit eintretende Parzellierungseffekt bestimmen die Wahrnehmung und führen dazu, daß die literarhistorischen Konturen, mediengeschichtlichen Voraussetzungen und texttheoretischen Implikationen dieses komplexen Textfeldes aus dem Blick geraten. Demgegenüber zielt die hier angekündigte Tagung auf eine historisch-systematische Erschließung der Kleinen Prosa, auf Konstellationen und Transformationen in diesem Textfeld seit der Formierung des neueren Literatursystems im späten 18. Jahrhundert und damit insgesamt auf die Entwicklung und Erprobung einer Theorie Kleiner Prosa.

Die Organisatoren der Tagung, die vom 26. bis 29. Mai 2005 in der Katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster stattfinden soll, laden hiermit herzlich zur Mitarbeit ein und erbitten Themenvorschläge in Form von Exposés (ca. 1 Seite). Die Beiträge sollen sich im Interesse einer dichten Vernetzung von Problemstellungen nach Möglichkeit auf folgende drei literarhistorische Phasen konzentrieren:

1. Zwischen Spätaufklärung und Vormärz (ca. 1770-1850)
2. 'Klassische' Moderne (zwischen ca. 1880 und 1930)
3. Gegenwart (seit den 1960er Jahren)

Besonders erwünscht sind dabei Beiträge zu folgenden Themenbereichen: der Ort Kleiner Prosa im Literatursystem der jeweiligen Zeit; das (mediale oder zyklische) Zusammenspiel einzelner Formen oder die Perspektivierung des Textfeldes durch historisch dominante Prägungen; die Metamorphose von Gattungstraditionen in Schreibweisen; literarische und nonfiktionale (philosophische, wissenschaftliche, feuilletonistische) Konzepte; die Reflexionsleistung in der literarischen Auseinandersetzung mit zentralen Erfahrungen und Diskursen der jeweiligen Epoche; Ansätze zur Theoretisierung Kleiner Prosa.

Im Interesse produktiver Diskussion sollen die Beiträge vorab in kopierter Form zur Lektüre verschickt werden (maximal 20 Seiten). Die Veröffentlichung eines Sammelbandes ist geplant. Für die Tagung selbst ist die mündliche Präsentation von Kurzfassungen vorgesehen (höchstens 20 Minuten), die das Eingereichte thesenhaft bündeln. Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden bis spätestens zum 30. Juni 2004 um ihr Exposé gebeten, am besten in Form eines mail-attachments (Windows-kompatible rtf- bzw. doc-Dateien) an einen der Organisatoren - in nachfolgend angegebener Zuordnung:

Bereich 1: Zwischen Spätaufklärung und Vormärz (ca. 1770-1850): 
Prof. Dr. Thomas Althaus, Institut für Deutsche Philologie II (Neuere deutsche Literatur), Westfälische Wilhelms-Universität, Domplatz 23, D-48143 Münster (e-mail: [log in to unmask])

Bereich 2: 'Klassische' Moderne (zwischen ca. 1880 und 1930): 
PD Dr. Wolfgang Bunzel, Institut für Deutsche Philologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, Schellingstr. 3, D-80799 München (e-mail: [log in to unmask])

Bereich 3: Gegenwart (seit den 1960er Jahren): 
Prof. Dr. Dirk Göttsche, Department of German, The University of Nottingham, University Park, Nottingham NG7 2RD, United Kingdom (e-mail: [log in to unmask])



This message has been scanned but we cannot guarantee that it and any
attachments are free from viruses or other damaging content: you are
advised to perform your own checks.  Email communications with the
University of Nottingham may be monitored as permitted by UK legislation.