dear all,
many apologies for repetition, but since i've had some requests for the
following (which i sent round as an attachment) in more legible form - just
in case others couldn't read it either.
mpd
CALL FOR PAPERS
INTERNATIONALES SYMPOSION
25.-27.5.2000
UNIVERSITÄT HAMBURG, GERMANY
Singularitäten. Literatur - Wissenschaft - Verantwortung
Das Symposion Singularitäten. Literatur - Wissenschaft - Verantwortung
nimmt Bezug auf aktuelle bildungspolitische Maßnahmen an den europäischen
Universitäten. Die Literaturwissenschaften sind dabei einem hohen
Normierungsdruck ausgesetzt, der sich in Legitimations- und
Methodendebatten äußert und die institutionellen Rahmenbedingungen sowie
die Ausrichtung von Forschung und Lehre zunehmend bestimmt. Von der
Literaturwissenschaft ausgehend soll an diese Debatten angeknüpft werden.
Das Symposion will spezifische Züge von Literatur herausarbeiten, um von
dorther die Frage nach Formen der Institutionalisierung von
Literaturwissenschaft zu stellen.
Zweifellos enthält Literatur Aussagen, zweifellos transportieren
literarische Texte verschiedenste Formen von Wissen. Indem das Symposion
die Frage aufwirft, wie Literatur zu Aussagen und Wissen gelangt, will es
die sprachliche Verfaßtheit von Wissen zum Gegenstand der Reflexion machen.
Die Ausgangshypothese lautet, daß literarische Darstellungsmodi eine
kritische Wirkung entfalten, indem sie die Konsistenz von Aussagen und
Wissensformationen aufstören und befragbar machen. Dieser Zug von Literatur
muß auch die Literaturwissenschaft betreffen: Diese gewinnt ihre
Produktivität und kritische Kraft daraus, daß und sofern sie sich
ihrerseits nüchtern und fasziniert von der Literatur in Frage stellen läßt.
Ein die Wissensformationen aufstörendes Moment literarischer Artikulation
liegt in dem, was als Singuläres kursiert. Damit ist weniger ein
ausmachbarer Gegenstand als vielmehr ein Zug angesprochen, der sich aus der
literarischen Wissenskritik herstellt. An den Begriff Singularitäten
knüpfen sich zwei unterschiedliche Figuren: das vereinzelte Phänomen und
das Moment des Inkommensurablen. Beide Figuren bewirken tendenziell eine
Verunsicherung wissenschaftlicher Begriffsbildung, sofern diese über
Subsumtionsverfahren hergestellt wird. Als mit der Sprache gegebenes
Paradox stellt das Singuläre eine Unruhe im Ensemble und im System von
Wissen und Wissenschaft dar. Das Singuläre wird lesbar als das, was sich
nicht (einfach) verorten und kontextualisieren läßt, was an Grenzen von
Sagbarkeit rührt. Wenn Literatur Grenzen des Sagens und somit des Wissens
ins Spiel bringt, dann ist das Verhältnis von Literatur, Wissen und
Wissenschaft mit der Frage der Verantwortung konfrontiert. Gerade in dem
Maße, wie die Frage nach dem Singulären weder schematisierend gestellt noch
beantwortet werden kann, ist sie für eine kritische Reflexion
literaturwissenschaftlicher Begriffsbildung und normierter Verfahren von
besonderem Interesse. Dabei geht es in keiner Weise um eine Verwerfung,
sondern um Interventionen in die Konstituierung und Funktion von Begriff,
Kalkül und schematischen Verfahren. So stellt sich eine für die
Geisteswissenschaften brisante Frage: Wie kann der Hervorbringung und
Wahrung des Singulären in der Institution Wissenschaft in methodischen
Schritten Rechnung getragen werden?
-
Intendiert ist ein interdisziplinäres Kolloquium mit Vorträgen und
thematisch gebündelten Diskussionen auf der Grundlage vorher verschickter
Texte der TeilnehmerInnen. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Das
von der EU geförderte Symposion ist an bestimmte Förderbedingungen
geknüpft, so daß ausschließlich Nachwuchswissen-schaftlerInnen (bis 35
Jahre) mit europäischer Staatsbürgerschaft (nicht deutsch) um abstracts
(1-2 Seiten) gebeten werden.
Abstracts sind möglichst bis zum 5.1.2000 zu senden an:
Universität Hamburg
Prof. Dr. Marianne Schuller / Liselotte Fonseca / Susanne Gottlob / Dr.
Elisabeth Strowick
Institut für Germanistik II
- Neuere deutsche Literatur und Medienkultur -
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg
Tel.: 0049 / 40 / 42838-6905 bzw. -4181
Fax: 0049 / 40 / 42838-3553
email: [log in to unmask]
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Dr. Mererid Puw Davies,
Lecturer,
Department of German,
UCL,
Gower St.,
London WC1E 6BT
tel. 0171 387 7120
fax. 0171 813 0168
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