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GERMAN-STUDIES  October 2016

GERMAN-STUDIES October 2016

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CFP Germanistik in Ireland 2017

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Sat, 8 Oct 2016 18:25:59 +0100

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Dear all,
submissions are sought for both the thematic and non-thematic sections of next year's Germanistik in Ireland volume:

Call for Papers, Germanistik in Ireland, Vol 12 2017

Thematic Section: Extraordinary — Ordinary / gewöhnlich — außergewöhnlich
Non-thematic Section: Research in German Studies / Germanistik

News of extreme suffering, of unusual circumstance and of exceptional achievement, reaches us on a daily basis, repeatedly highlighting the tense and ambiguous relationship between the ordinary and the extraordinary. Whilst constant exposure to the extraordinary may ‘normalise’ the exception, the emphasis on extraordinary achievement can overshadow the triumphs and struggles of the everyday. Conversely, fear and impotence in the face of the extraordinary may lead to a turning away, an immersion in banality. Nevertheless, the exceptional can only emerge from both an engagement with and a shift away from convention. 
Although this tension is endemic to the human condition, it could be argued that German-speaking cultures have been particularly marked by the dynamic interplay between the ordinary and the extraordinary: the impact of Luther’s bible translation, bringing the holy word to the ordinary people but constituting at the same time a milestone in the development of a common German cultural heritage; Marx and Engels’ radical combination of the analysis of everyday material reality with a revolutionary concept of historical development, which would forever alter the global political landscape; Nietzsche’s rejection of divine power in favour of human agency in the form of the Übermensch; the German ‘Sonderweg’ in the cultural and political founding of the nation; and the catastrophic consequences of war and Holocaust, which saw millions of lives torn apart by the exceptional brutality carried out by seemingly ordinary perpetrators, thus raising the spectre of the ‘banality of evil’ as well as longstanding concerns about the potential for repetition of such horrific events. 
This year’s thematic section of Germanistik in Ireland is devoted to inquiry into the historical, aesthetic, political and social dynamics between the ordinary and the extraordinary. Questions for exploration may include, but are not limited to, the following: How are social and cultural boundaries and expectations concerning the ordinary and the extraordinary formed and regulated in German-speaking cultures? How does the extraordinary emerge from ordinary circumstances and how is a sense of the ordinary maintained in extreme situations? How is the relationship between the exceptional and the everyday expressed and explored in art and literature and how might the conventional binarism of the notions of ‘ordinary’ and ‘extraordinary’ be redrawn or overturned?

The editors invite proposals on this topic in English, German or Irish. Contributions may focus on literature, film, music, visual art and architecture, history, cultural history, linguistics and pedagogy, or they may be interdisciplinary in nature.

For the non-thematic section of the Yearbook, we also invite, as usual, contributions on current research in the broad discipline of German Studies.

Please indicate your interest by November 1st, 2016 in an email to both editors ([log in to unmask], [log in to unmask]). Attached to your e-mail please provide an abstract for the proposed article of no more than 300 words and state your current or most recent affiliation. The deadline for submission of completed articles is Monday January 16th, 2015. Articles should not exceed 6000 words.
* * *

Call for Papers, Germanistik in Ireland, Bd 12 2017

Thematischer Teil: Extraordinary — Ordinary / gewöhnlich — außergewöhnlich
Nicht-thematischer Teil: Forschung in Germanistik / German Studies 
 
Nachrichten von außergewöhnlichen Umständen, Katastrophen und unvorstellbar leidvollen Erfahrungen, aber auch über extreme Leistungen und vielfältigste Ausnahmesituationen erreichen uns täglich und unterstreichen die spannungsreiche, mehrdeutige und zwiespältige Beziehung zwischen gewöhnlich und außergewöhnlich. Konstante Ausnahmezustände können das Außergewöhnliche alltäglich erscheinen lassen, während die große Aufmerksamkeit, die dem Außergewöhnlichen gezollt wird, alltägliche Leistungen und Erfolge ins Hintertreffen geraten lassen mag. Andererseits können Angst und Unzulänglichkeitsgefühle angesichts des Exzeptionellen aber auch dazu verleiten, in der Banalität Zuflucht zu suchen. Letztlich kann aber das Außergewöhnliche nur durch die Auseinandersetzung mit und die Absetzung von dem Konventionellen definiert werden. Doch inwiefern konstituieren gewöhnliche sowie außergewöhnliche Ereignisse unser Denken und Handeln, unsere Moral und unser Sein? Welche Normen werden von Gesellschaft und Kultur in diesem Kontext formuliert und wie wird die vorgebliche Dichotomie zwischen dem Gewöhnlichen und dem Außergewöhnlichen in der deutschsprachigen Literatur, Kultur, Gesellschaft ausgelotet und (auch politisch) verortet, und welche Funktion erfüllt das Gewöhnliche/Außergewöhnliche in seiner kulturellen Reflexion gerade dann?
In Auseinandersetzungen mit Kultur, Gesellschaft, Geschichte, Philosophie/Ethik, etc. sind diese Fragen oft von grundlegender Bedeutung. Sie reflektieren das Ringen mit dem Unerwarteten sowie die Faszination mit der Fähigkeit der Kulturschaffenden und -vermittelnden, unsere Aufmerksamkeit auf das Außergewöhnliche im Alltäglichen zu richten oder auch dem Ungewöhnlichen/Ungewohnten Ausdruck zu verleihen. Das Gewöhnliche, das aus dem Augenwinkel Wahrgenommene, kann im Erkennen „die Anwesenheit des Abwesenden“ (S. Sontag) garantieren und so das Außergewöhnliche dieser Verortung in seiner Vielschichtigkeit verdeutlichen. Und Außergewöhnliches, das zum Kult und so zum Massenartikel wird, artikuliert hierdurch letzthin seine Nivellierung jenseits aller dichotomischen Denkmuster. Die Affirmation des Gewöhnlichen in Ausnahmezuständen (oder „Ereignissen“ bei A. Badiou) oder der Drang, die Eintönigkeit des Alltags durch Ausnahmezustände zu durchbrechen (W. Pohrt), und sei es durch deren Simulation im Kino (A. Badiou), wird v.a. im 20. und 21. Jahrhundert zum Gegenstand kultureller Reflexionen. 
Man könnte behaupten, dass die deutschsprachige(n) Kultur(en) in besonderer Weise durch die Relation und das dynamische Zusammenspiel von Gewöhnlichem und Außergewöhnlichem  geprägt wurde(n). Sei es der Beginn einer einheitlichen deutschen Schriftsprache durch Luthers Bibelübersetzung, die nicht nur die Heilige Schrift dem „gemeinen Volk“ verständlich macht, sondern als ‚Meilenstein’ in der Entwicklung einer deutschsprachigen Kultur angesehen werden kann; das radikal neue Verständnis materieller Realitäten und Entwicklungsgesetze der menschlichen Geschichte bei Marx und Engels; Nietzsches Konzeption des Übermenschen oder Heideggers Ereignis-Begriff (der bei Badiou die Intervention impliziert); der ‚Deutsche Sonderweg’ in die kulturell-politische Nationenwerdung; oder die gravierenden Auswirkungen des Holocaust und des katastrophalen moralischen Zusammenbruchs der Kulturnation Deutschland sowie des gewöhnlichen Bürgers im Dritten Reich; die öffentliche Auseinandersetzung mit Alltäglichem im geteilten Deutschland oder die Debatten um gewöhnliche Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und sich auf die Flucht begaben, und in diesem Ausnahmezustand in Deutschland einen neuen Alltag suchen. Die Spannung zwischen dem Gewöhnlichen und Außergewöhnlichen markiert die kulturelle, ästhetische und politische Landschaft deutschsprachiger Kulturen in vielfältiger und auf besondere Weise. 

Das Jahrbuch Germanistik in Ireland 2017 wird sich mit verschiedenen Aspekten und Repräsentationen der Beziehung zwischen dem Gewöhnlichen und dem Außergewöhnlichen in den deutschsprachigen Kulturen und Gesellschaften auseinandersetzen.

Die Herausgeberinnen des Jahrbuchs bitten um Zuschriften zu diesem Thema auf Englisch, Deutsch oder Irisch. Beiträge können sich auf Literatur, Film, Musik, Kunst, Architektur, Geschichte, Kulturwissenschaften, Linguistik und Pädagogik beziehen oder auch interdisziplinär angelegt sein.

Für den nicht-thematischen Teil des Jahrbuchs heißen wir wie üblich Einsendungen zur gegenwärtigen Forschung aus allen Bereichen der Germanistik/ German Studies willkommen.

Beitragsvorschläge sollten bis zum 1. November 2016 elektronisch an beide Herausgeberinnen geschickt werden ([log in to unmask], [log in to unmask]). Bitte fügen Sie Ihrer E-mail eine Beitragsskizze von höchstens 300 Wörtern bei und geben Sie Ihre derzeitige oder letzte Affiliation an. Der Abgabetermin für die fertigen Artikel ist der 16. Januar 2017. Beiträge sollten den Umfang von 6000 Wörtern nicht übersteigen.

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