LANGUAGETALKS 2012, 8. bis 10. November 2012, LMU München
Alles Mögliche: Sprechen, Denken und Schreiben des (Un)Möglichen
LMU München, Französische Bibliothek, Ludwigstr. 25, 4. OG, 80539 München
Organisation: ProLit – Promotionsprogramm Literaturwissenschaft, LMU München
/ LIPP – Internationales Promotionsprogramm Sprachtheorie und Angewandte
Sprachwissenschaft, LMU München
Während eine zunehmend visionslose und utopiefreie Politik in den letzten
Jahren nicht müde wird, die „Alternativlosigkeit“ (Unwort des Jahres 2010)
ihrer Entscheidungen zu betonen, bemüht sich die Wirtschaft, dem Verbraucher
die Welt als einen Raum der unbegrenzten (Konsum)Möglichkeiten darzustellen:
„Nichts ist unmöglich“ oder „Geht nicht, gibt’s nicht“. Trotz oder gerade
aufgrund dieser Diskrepanz loten gegenwärtige politische und ökonomische
Modelle die Grenzen ihrer Möglichkeiten und des Möglichen neu aus. Es stellt
sich die Frage, welche Rolle die Geisteswissenschaften übernehmen können und
wollen, wenn angesichts politischer und ökonomischer Krisen
gesellschaftliche Möglichkeitsräume neu vermessen werden, die nicht zuletzt
auch die (Un)Möglichkeiten von Wissenschaft und Forschung selbst betreffen.
Könnten und sollten nicht gerade die Sprach- und Literaturwissenschaften
ihre Expertise auf dem Gebiet der (un)begrenzten und (un)begrenzenden
Möglichkeiten einbringen? Die Tagung setzt sich vor diesem Hintergrund zum
Ziel, die Möglichkeiten des Möglichen aus linguistischer und
literaturwissenschaftlicher Perspektive zu erörtern. Es sollen Fragen des
Sprechens, Denkens und Schreibens des (Un)Möglichen neu gestellt und
Potentialitäten und Vermögen von Sprache und Literatur diskutiert werden.
Donnerstag, 8.11.2012
13.00 – 14.00 Registrierung
14.00 – 14.15 Begrüßung und Einführung
Panel „Grammatiken des Möglichen“
14.15 – 15.15 Elisabeth Leiss (München): Grammatiken des Möglichen
15.15 – 15.45 Katerina Chatzopoulou (Chicago): The Nonveridicality
projection as an indicator of the unreal
15.45 – 16.00 Pause
16.00 – 16.30 Alexandra Maria Duppé (Aachen): Das Unmögliche ‚möglich
‘ machen. Sprachliche Vermittlung von Raum und Zeit in der brasilianischen
Umbanda-Religion
16.30 – 17.00 Blertë Ismajli (Prishtina): Verbmodi des Deutschen und
Albanischen im Vergleich. Der Fall Admirativ
17.00 – 17.30 Sanela Meşić (Sarajevo): Modalpartikeln und Satzmodus in den
Bundestagsreden
Autorenlesung: ANGELIKA MEIER (Moderation: Sebastian Thede)
19.00 im Internationalen Begegnungszentrum der Wissenschaft (IBZ),
Amalienstr. 38
Angelika Meier: Heimlich, heimlich mich vergiss, Lesung und Diskussion
Eintritt frei. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der
Landeshauptstadt München.
Freitag, 9.11.2012
Panel „Das Mögliche denken“
9.00 – 10.00 Uwe Wirth (Gießen): Das Mögliche denken als Suche nach
möglichen Ursachen
10.00 – 10.30 Betül Dilmac (Freiburg): Schreiben an der Grenze zwischen
Potentialität und Aktualität. Zur produktiven Auseinandersetzung mit
quantenphysikalischen Wahrscheinlichkeitsbegriffen in der
postavantgardistischen Erzählliteratur Frankreichs
10.30 – 11.00 Pause
11.00 – 11.30 Benjamin Inal (Gießen): Eine gewisse unmögliche Möglichkeit,
von der Vergangenheit zu sprechen – und welche Bedeutung dem Medium
Literatur dabei zugesprochen werden kann
11.30 – 12.00 Matthias Koch (Paderborn): „Herr Teste sagt: Mein Mögliches
verläßt mich nie.“ Paul Valérys historisch-ästhetischer Wirklichkeitsbegriff
12.00 – 12.30 Sandra Fluhrer (München): (Un-)Möglichkeit und Komik in Kafkas
„Blumfeld“-Fragment
12.30 – 14.30 Pause
Panel „Von möglichen Welten sprechen“
14.30 – 15.30 Uwe Durst (Stuttgart): Über die relative Eigengesetzlichkeit
narrativer Realitätssysteme und die Bedeutung sequentieller Lücken
15.30 – 16.00 Sebastian Meixner (Tübingen): Verdoppelte Welten. Oder: Die
Möglichkeiten der Fiktion. Zur fiktionstheoretischen Basis unzuverlässigen
Erzählens
16.00 – 16.30 Rebecca Hahn (Tübingen): Das Zusammenspiel von Queeren Welten
und Revolution in Sylvia Townsend Warners Summer Will Show
16.30 – 17.00 Pause
17.00 – 17.30 Julius Greve (Köln): Object-Oriented Utopianism in Cormac
McCarthy’s Southern Gothic Fiction
17.30 – 18.00 J. Jesse Ramírez (Yale): “Always Another World”: Digital
Media, Narrative, and Utopia in William Gibson’s Pattern Recognition
18.00 – 18.30 Aliette Ventéjoux (Paris): “Sticks and stones may break your
bones, but words will never hurt you.” Or will they? Language as a weapon of
mass destruction in Lullaby by Chuck Palahniuk
Samstag, 10.11.2012
Panel „Jenseits des Möglichen“
9.00 – 10.00 Hanjo Berressem (Köln): Nichts ist unmöglich
10.00 – 10.30 Kevin Kennedy (Berlin): Georges Bataille and the Paradoxical
Desire for the Impossible
10.30 – 11.00 Stefan Hartmann (Mainz): Mögliche und unmögliche Wörter.
Wortbildungsrestriktionen im diachronen Wandel
11.00 – 11.30 Pause
11.30 – 12.00 Fabienne Imlinger (München): Jenseits der Geschlechter? Die
é-cri!!!...-ture Adélaide Herculine Barbins
12.00 – 12.30 Kathrin Malzkorn (München): Blinde sehen – Das Paradox des
Nicht-Sehens im Kino
12.30 – 13.30 Podiumsdiskussion u. a. mit Hanjo Berressem, Uwe Durst,
Elisabeth Leiss und Angelika Meier
Teilnahmegebühr für drei Tage: 30 Euro, Tagesgebühr: 10 Euro, Studierende
frei.
Anmeldung durch Überweisung der Teilnahmegebühr auf folgendes Konto:
Kontoinhaber: Sebastian Huber, Kontonummer: 90 76 74 600, BLZ: 100 777 77,
Norisbank
IBAN: DE85100777770907674600, BIC/SWIFT-Code: NORSDE51XXX
Oder Anmeldung per E-Mail an Sandra Fluhrer
[log in to unmask]
<mailto:[log in to unmask]>
Languagetalks ist eine interdisziplinäre Konferenzreihe, die in regelmäßigen
Abständen von Mitgliedern der beiden strukturierten Promotionsprogramme
ProLit und LIPP der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften an der
LMU München organisiert wird.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite:
http://www.languagetalks.fak13.uni-muenchen.de.
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