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WERK_RAUM_SENFL
Internationale Tagung, Wien 9.-11. Juni 2011
veranstaltet von der Kommission für Musikforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Ludwig Senfl (ca. 1490–1543), der von seinen Zeitgenossen allgemein als Leitfigur seiner Komponistengeneration im deutschsprachigen Raum anerkannt wurde, erfolgte während des vergangenen Jahrhunderts in unterschiedlichen Phasen. Wurde er bereits im 19. Jahrhundert in erster Linie von der Liedforschung wahrgenommen, strebte man zu Beginn und – in einem zweiten Anlauf – vor allem im zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts eine bis heute unvollständig gebliebene Edition der gesamten Werke Ludwig Senfls an. Die bis heute maßgeblichen Grundlagen einer kritischen, auf historischen Quellen basierenden Forschung lieferte schließlich Martin Bente in den 1960er Jahren. Darauf aufbauend setzte mit einer zeitlichen Verzögerung in den vergangenen beiden Jahrzehnten erneut ein verstärktes Interesse an der Person Ludwig Senfl und seinem Schaffen ein. Nicht zuletzt aufgrund der laufenden systematischen Erschließung von Senfls Kompositionen in dem vom österreichischen FWF geförderten Wiener Forschungsprojekt „Ludwig Senfl – Verzeichnis sämtlicher Werke“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Birgit Lodes scheint der jetzige Zeitpunkt ein idealer Moment für eine umfassende Auseinandersetzung mit diesem bedeutenden Komponisten und Sänger zu sein. Die während der Projektarbeit gesammelten Daten stellen gleichsam das Rohmaterial dar, aus dem während der Tagung neue Einsichten gewonnen und Impulse für die Senfl-Forschung gegeben werden sollen.
Die Tagung möchte die gesamte Bandbreite der Senfl’schen Lebenswelt thematisieren und sich mit den unterschiedlichsten Aspekten der Werk-, Lebens- und Arbeitsräume Senfls befassen. Das sich im Tagungstitel widerspiegelnde Konzept sieht daher vor, verschiedene Themenkreise zu verknüpfen und diese fallweise in fächerübergreifenden Diskursen zu erschließen:
SENFL_WERK subsumiert analytische und kontextbezogene Annäherungen an Senfls Schaffen in zentralen kompositorischen Gattungen.
RAUM_SENFL umreißt das biographische Umfeld: etwa Innsbruck, Augsburg, München; höfische/bürgerliche Lebenssphäre; katholische/protestantische Einflussbereiche.
WERK_RAUM steht zum einen für die weitere zeitgenössische Be- und Verarbeitung von Senfl’schem Werkmaterial, zum anderen für das virtuelle „Labor“ der aktuellen Forschung.
Auf der Tagung werden aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen und Perspektiven zu dem als „… in Musica totius Germaniae nunc principem“ gerühmten Ludwig Senfl präsentiert, mit der Absicht aus diesem interdisziplinären Austausch neue „Werkräume“ für die zukünftige Forschung zu eröffnen.
Einen Höhepunkt der Tagung bildet das Konzert am 10. Juni 2011 in der Wiener Franziskanerkirche, in dem vokale und intavolierte Musik von Ludwig Senfl und seinem Lehrer Heinrich Isaac auf dem Programm stehen. Dabei wird auch die historische Wöckherl-Orgel von 1642 zu hören sein.
Donnerstag, 9. Juni 2011: RAUM_SENFL
Campus AAKH, Hof 2: Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Alte Kapelle (Eingang 2.8 im Durchgang)
10.30: Begrüßung
11.00-12.30 Uhr
Martin HIRSCH (Staatliche Münzsammlung München):
Vera Imago Ludovvici Senflii – Die Medaillen Ludwig Senfls
Elisabeth KLECKER (Universität Wien):
Musiklob als Musikerlob. Wolfgang Seidls Ode auf Ludwig Senfl (D-Mbs Clm 18.695)
14.00-17.30 Uhr
Nicole SCHWINDT (Hochschule für Musik Trossingen):
Die Musiker am Hof Maximilians: Eine Werkstatt?
Lenka MRÁČKOVÁ (Univerzita Karlova, Praha):
Isaac, Senfl, Resinarius. Kompositionen kaiserlicher Musiker in böhmischen Quellen
Birgit LODES (Universität Wien):
Im Dienst des Alten Glaubens: Senfls Motetten „Mater digna dei“ und „Quinque salutationes“ als Auftragswerke Herzog Wilhelms
Grantley McDONALD (Katholieke Universiteit Leuven):
Erhard Gugler, Munich Court Trumpeter and Radical Evangelist
Freitag, 10. Juni 2011: SENFL_WERK
Campus AAKH, Hof 9: Institut für Musikwissenschaft, Hörsaal 1
9.00-13.15 Uhr
Gert HÜBNER (Universität Basel):
Schlechte Dichtung? Senfls Liebeslied-Texte und die deutsche Liebeslyrik des 15. und 16. Jahrhunderts
Sonja TRÖSTER (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien):
Ludwig Senfl und die verschollene Quelle B-Br 11692
Nils GROSCH (Deutsches Volksliedarchiv Freiburg):
Beobachtungen zur Medialität und Popularität in Senfls Liedern
Stefan GASCH (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien):
Unbeachtet aber nicht unbedeutend: Die Handschrift D-Z 81/2 als Quelle für Ludwig Senfl
David BURN (Katholieke Universiteit Leuven):
Reconstructing Fragmentary Motets by Senfl
15.00-16.30 Uhr
Andreas PFISTERER (Universität Regensburg):
Senfls Magnificatzyklus und die Tradition des mehrstimmigen Magnificat
Bernhold SCHMID (Bayerische Akademie der Wissenschaften, München):
Ludwig Senfl und Orlando di Lasso: Kompositionen mit identischen Textincipits im Vergleich
19.30 Uhr, Franziskanerkirche Wien
Ad incomparabilem Virginem Mariam – Vokale und intavolierte Musik von Ludwig Senfl und Heinrich Isaac
Marko MOTNIK, Orgel
ENSEMBLE ARCANTUS (Wien)
Samstag, 11. Juni 2011: WERK_RAUM
Campus AAKH, Hof 9: Institut für Musikwissenschaft, Hörsaal 1
9.00-12.30 Uhr
John KMETZ (New York):
The Songs of Senfl: The Sources, the Problems
David FALLOWS (University of Manchester):
Ludwig Senfl, Lukas Wagenrieder, and Bernhard Rem
Andrea HORZ (Universität Wien):
Verbindungen innerhalb der Schweizer Bildungselite – Glarean und Senfl
Bernhard KÖLBL (Ludwig-Maximilians-Universität München):
Zwischen ‚lectio‘ und ‚recreatio‘: Das deutsche Lied als Exemplum in Heinrich Glareans Musikunterricht
14.00-17.30 Uhr
Martin KIRNBAUER (Historisches Museum Basel, Musikmuseum):
Lauter Senfl – Senfl auf der Laute
Jonas PFOHL (Universität Wien):
Vom einfachen „Absetzen“ zum virtuosen Lautensatz: Intavolierungen von Ludwig Senfls „Vita in ligno“
Marko MOTNIK (Universität Wien):
Die in Orgeltabulaturen überlieferten Werke von Ludwig Senfl
Cristina URCHUEGUÍA (Universität Bern):
Senfls Instrumentalbearbeitungen im Vergleich mit der Intabulierungspraxis im spanischen Raum
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For more information see: http://www.univie.ac.at/muwidb/senfl/editor/tagung_wien.html
Contact:
Mag. Dr. Stefan Gasch
T +43 - 1 - 4277 - 442 71
F +43 - 1 - 4277 - 9 442
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Mag. Sonja Tröster
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Dr. Stefan Gasch
Kommission für Musikforschung
Österreichische Akademie der Wissenschaften
FWF-Projekt "Ludwig Senfl" P20820-G13
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A-1010 Wien
Postadresse:
Institut für Musikwissenschaft
Universität Wien
Spitalgasse 2-4
Campus AAKH Hof 9
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