This disturbing news from one of Europe's ( the world's? )
most important research libraries, and a particularly
innovative ( e.g., digitally ) one at that, took me a bit by
surprise. It came in a fairly concise press release issued
yesterday and available at the URL which I give at the
bottom of this post :
"28.10.10
Spardiktat zwingt Staatsbibliothek zu drastischen Einschnitten
Die Bayerische Staatsbibliothek hat ihr traditionelles Dienstleistungsangebot
(z.B. Lesesaal, Ausleihen) in den letzten Jahren signifikant mit
Steigerungsraten zwischen 70% und 130% ausgebaut und zugleich stark
nachgefragte, innovative Dienste (z.B. Digitale Sammlungen) für Wissenschaftler
und Studierende entwickelt.
Der durch die Erhöhung der Haushaltssperre bedingte finanzielle Einbruch
entzieht der Bibliothek nunmehr die Grundlagen zur angemessenen Erfüllung ihres
gesetzlichen Auftrags. Er erzwingt umfassende Abbestellungen von
Zeitschriftenabonnements und Einschnitte in der Bucherwerbung sowie einen
weitestgehenden Verzicht auf den für die langfristige Nutzbarkeit von Medien
unentbehrlichen Einband. Dies hat auch eine Existenzbedrohung von
Buchbinder-Werkstätten zur Folge. Die Erwerbung von Handschriften und alten
Drucken – ureigener Auftrag der Bibliothek zur Sicherung des kulturellen Erbes
des Freistaates – muss nahezu vollständig eingestellt werden.
Sollte es im Haushaltsjahr 2011 zu weiteren Etatkürzungen kommen, sind
desaströse Auswirkungen auf die Literatur- und Informationsversorgung vor allem
der Hochschulen in Bayern unausweichlich.
Konkret müssten zusätzlich viele Tausende von Zeitschriftenabonnements im
Kernbestand – vor allem auch in den hochpreisigen Biowissenschaften – gekündigt
werden. Da diese intensiv von Wissenschaftlern und Studierenden der bayerischen
Hochschulen genutzt werden, wären gravierende Versorgungslücken die Folge, die
die Leistungsfähigkeit von Forschung und Lehre in Bayern massiv gefährden.
Keinerlei Finanzierungsperspektive wäre mehr für die zwingenden Zukunftsfragen
der Informationsversorgung am Wissenschaftsstandort Bayern, z.B. der
Langzeitarchivierung digitaler Daten und Angebote gegeben. Dies ist vor dem
Hintergrund fatal, dass die Bayerische Staatsbibliothek auf der Basis von
Drittmitteln und einer Public Private Partnership mit Google bis 2012 über eine
Million digitalisierter Drucke kostenfrei im Netz bereitstellt. Schwerwiegende
Auswirkungen auf die Bestandserhaltung hätte ein weiterer Verzicht auf den
Einband.
'Das Problem liegt ja nun wirklich nicht darin, dass wir weniger Bleistifte
oder PCs anschaffen können – so leider der völlig falsche Eindruck in der
Öffentlichkeit. Das Spardiktat führt unweigerlich dazu, dass die im letzten
Jahrzehnt gemeinsam mit den bayerischen Hochschulbibliotheken entwickelten
Strukturen der Informationsversorgung zerschlagen werden – Strukturen, die
aufgrund der hohen Synergien eine maximale Wirtschaftlichkeit des
Ressourceneinsatzes gewährleisten und auch außerhalb Bayerns als vorbildlich
angesehen werden', so Generaldirektor Rolf Griebel. 'Aber auch die
Zukunftsfähigkeit der Bayerischen Staatsbibliothek selbst als einer der
bedeutendsten internationalen Forschungsbibliotheken, die auch als
Innovationszentrum für digitale Technologie und Services bundesweit eine
führende Rolle spielt und 2008 als "Bibliothek des Jahres" ausgezeichnet wurde,
ist massiv gefährdet.'"
To be found at :
https://www.bsb-muenchen.de/Einzeldarstellung.402+M53028d5d5aa.0.html
Somehow, one doesn't naturally expect to hear of such
developments also in Bavaria -- particularly at such an
august institution with such a history. ( Or at least I
didn't ; maybe it's just me :-) ? )
- Laval Hunsucker
Breukelen, Nederland
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