And . . .
Matías Martínez, ed. Warum Fußball: Kulturwissenschaftliche Beschreibungen eines Sports. Bielefeld: Aisthesis, 2002.
Delightful volume.
Scott Denham
Scott Denham
Professor of German
Director, Center for Interdisciplinary Studies
Davidson College
Box 6932
Davidson, NC 28035
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On 10/5/07 9:47 AM, "Anselm Heinrich" <[log in to unmask]> wrote:
Dear Karen et al,
great topic! If your football enthusiast wants to take a historical view there is currently a lot of research being done on football (and sport in general) in Nazi Germany as well as the postwar period (for a sample review see below). See also Christoph Muellers excellent review article in the Bulletin of the German Historical Institute ("Football, the Nazis, and Vergangenheitsbewältigung", Bulletin - German Historical Institute London, 26, no. 1 (May 2004): 63-78).
Hope this is of interest.
Best wishes,
Anselm
From: Lu Seegers <[log in to unmask]>
Date: 27.09.2007
Subject: Sammelrez: A. Malz u.a. (Hrsg.): Sport zwischen Ost und West
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Braun, Jutta; Teichler, Hans Joachim (Hrsg.): Sportstadt Berlin im
Kalten Krieg. Prestigekämpfe und Systemwettstreit. Berlin: Christoph
Links Verlag 2006. ISBN 3-86153-399-5; 400 S.; EUR 29,90.
Malz, Arie; Rohdewald, Stefan; Wiederkehr, Stefan (Hrsg.): Sport
zwischen Ost und West. Beiträge zur Sportgeschichte Osteuropas im 19.
und 20. Jahrhundert (= Einzelveröffentlichungen des Deutschen
Historischen Instituts Warschau). Osnabrück: fibre Verlag 2007. ISBN
978-3-938400-15-9; 377 S.; EUR 35,00.
Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Lu Seegers, Historisches Institut/SFB 434 Erinnerungskulturen,
Justus-Liebig-Universität Gießen
E-Mail: <[log in to unmask]>
Der Sport nimmt als Massenphänomen und Medienereignis - insbesondere bei
Fußballweltmeisterschaften und Olympischen Spielen - einen festen Platz
in der Alltagskultur ein. In jüngster Zeit hat er zunehmend auch in der
Kultur- und Geschichtswissenschaft an Bedeutung gewonnen. Die
Sportgeschichte in Osteuropa blieb jedoch bislang ebenso unterbelichtet
wie das Verhältnis von Sport und Stadt. Die beiden Sammelbände versuchen
diese Forschungslücken zu füllen.
Der interdisziplinär angelegte Sammelband von Malz, Rohdewald und
Wiederkehr geht auf eine Tagung des Forums Ostmittel- und Südosteuropa
(FOSE) aus dem Jahr 2005 zurück und will einen Ansatz bieten zu einer
kulturwissenschaftlichen Betrachtung des Sports in Osteuropa. Sport
wurde dort bislang vor allem im Kontext des Kalten Krieges untersucht,
wobei die Sowjetunion zumeist im Mittelpunkt stand, während der
Forschungsstand zu anderen osteuropäischen Ländern sehr unterschiedlich
ausfällt. Eine intensivere Bearbeitung des Feldes sei dringlich, da der
Sport in allen Ländern Bestandteil des ideologischen Konzepts war und
schon früh als Katalysator für den Aufbau der kommunistischen
Gesellschaften instrumentalisiert wurde. Den Herausgebern geht es dabei
darum, dem Sport als autonomem Kulturelement einen "Eigensinn"
zuzuweisen; als "leerer Signifikant" sei er zudem gesellschaftlich und
politisch aufladbar, wobei auch und gerade die Medien eine besondere
Rolle spielen (S. 15f.). Der Einleitung sind eine Auflistung der
Überblicksdarstellungen zur Sportgeschichte Osteuropas sowie
weiterführende Links angehängt, die auch für die Lehre verwendbar sind.
Der Band ist in die Bereiche "Sport und Politik in internationalen
Netzwerken", "Nation, Identität und Sport" und "Sport, Körper und
Geschlecht" unterteilt und bietet eine eindrucksvolle Bandbreite an
Themen und Sportarten, so dass hier nicht alle Aufsätze besprochen
werden können.
Im ersten Teil "Sport und Politik in internationalen Netzwerken" zeigt
André Gounot die Versuche der sowjetischen Führung auf, über die "Rote
Sportinternationale" die internationale Arbeitersportbewegung unter
Kontrolle zu bringen. Im Mittelpunkt steht die Rekonstruierung der
Planungen zur Weltspartakiade 1934. Der Beitrag zeigt die
organisatorischen Schwächen und Selbstüberschätzungen der sowjetischen
Sportpolitik auf: So sollte Moskau in nur anderthalb Jahren Bauzeit
sämtliche Metropolen des westlichen Auslands auf dem Gebiet der
zentralen Sportanlagen übertrumpfen und die Überlegenheit der
sozialistischen Planwirtschaft belegen - ein Projekt, das zum Scheitern
verurteilt war. Die Weltspartakiade verschwand 1935 erst einmal von der
Bildfläche.
In einem spannenden Beitrag analysiert Markku Jokisipilä, wie das
Eishockeyspiel durch seine Kriegsmetaphorik und sein Gewaltpotential zum
Schauplatz des symbolischen Kampfes zwischen Ost und West im Kalten
Krieg wurde. In der Fremd- aber auch in der Selbstwahrnehmung wurden
insbesondere die sowjetischen Spieler als Krieger gezeichnet. Hinzu kam,
dass das Eishockey die einzige international erfolgreiche
Mannschaftssportart der Sowjetunion war und die Eishockeymannschaft mit
dem Nimbus der Unbesiegbarkeit auftrat. Umso stärker gingen unerwartete
Niederlagen in das kommunikative Gedächtnis ein, wie Jokisipilä an den
politisch aufgeladenen Niederlagen gegen die CSSR nach dem Prager
Frühling bei der WM 1969 in Schweden sowie im so genannten "Miracle on
Ice" gegen die USA 1980 in Lake Placid zeigt.
Einen Höhepunkt des Bandes stellt der Beitrag von Jörg Ganzenmüller dar.
Er arbeitet anhand der Eishockeyspiele Sowjetunion - CSSR in den Jahren
1967 bis 1969 dezidiert den "Eigensinn" des Sports und - im
Zusammenspiel mit den Stadionzuschauern und den Medien - seine
Auswirkungen auf die Politik heraus. Damit wird deutlich, dass und wie
der moderne Sport als Publikumsspektakel eine eigenständige
Massenkommunikation und Öffentlichkeit generiert, die politischen
Protest entfachen kann. So habe das Eishockey in der CSSR ein Vehikel
für antikommunistische und antinationale Ressentiments bereits seit den
1950er-Jahren dargestellt. Insbesondere bei der WM 1969 kam es bei den
Spielen zwischen der CSSR und der UdSSR - wie der Autor vielschichtig
aufzeigt - zu einem nicht mehr kontrollierbaren Zusammenspiel zwischen
Zuschauern und Spielgeschehen, das durch die Massenmedien nach außen
getragen wurde. Ganzenmüller geht davon aus, dass die Sportarena aus
methodisch-historischer Sicht als aussagekräftiges Barometer für die
öffentliche Stimmung dienen kann, die ansonsten in gelenkten
Einparteienöffentlichkeiten kaum greifbar sind. Hier nimmt Ganzenmüller
- wenn auch implizit - neue Erkenntnisse einer kulturgeschichtlich
angelegten Stadtgeschichtsforschung auf, die die Eigendynamik von
Partizipationsöffentlichkeiten bei Stadtfesten auch und gerade in
Diktaturen betonen.
Dass der Sport - jenseits der ideellen Motive - auch im Bereich des
Kulturtransfers unberechenbar war, weil er lebensweltliche Kontakte auf
internationaler Ebene ermöglichte, betont Barbara Keys in ihrem Beitrag
über die sowjetischen Sportler bei den Olympischen Spielen 1956 in
Melbourne. Sie geht von der weit reichenden, aber durchaus
nachvollziehbaren These aus, dass der informelle Kulturaustausch
zwischen Ost und West bei Olympischen Spielen die Identifikation mit der
Sowjetunion für die Athleten ansatzweise unterhöhlt habe. Keys
illustriert dies z.B. an der Affäre um Nina Ponomareva, einer
Diskuswerferin, die im August 1956 an einem britisch-sowjetischen
Wettkampf in London teilnahm und dort bei ihrer ersten Einkaufstour an
westlichen Konsumgütern derart Gefallen fand, dass sie in einem Geschäft
einige Hüte entwendete, wobei sie festgenommen wurde. Keys untersucht
weiterhin das Olympische Dorf in Melbourne als Zentrum für
systemübergreifende zwischenmenschliche Kontakte, die sogar in
Eheschließungen zwischen amerikanischen Sportlern und Athletinnen des
Ostblocks enden konnten.
Der Germanist und Slawist Andreas Nievergelt widmet sich der
"Schachographie in Russland und der Sowjetunion - ein sportliches
Randgebiet im Dienste der Geschichtsdarstellung und Bildpropaganda". Bei
der Schachographie handelt es sich um die Verbildlichung von
Schachproblemen in Zeitungen und Zeitschriften, und Nievergelt kann
aufzeigen, wie die Zeichnungen auf der Symbolebene mit
propagandistischen Darstellungen aufgeladen wurden. Man fragt sich
jedoch, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, zunächst die
politisch-ideologische Konnotationen des in der Sowjetunion besonders
populären und prestigereichen Partieschachs zu untersuchen, zumal der
Autor der Schachographie bereits im Titel nur eine periphere Bedeutung
in der Öffentlichkeit zuschreibt.
Während in dem ersten Teil des Bandes vor allem die Sowjetunion im
Mittelpunkt der Betrachtungen stand, werden im zweiten Abschnitt
Beispiele von nation building in Rumänien, Jugoslawien und Bulgarien im
ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert untersucht. Herauszuheben ist der
Aufsatz von Petâr Petrov, der sich aus volkskundlicher und
soziologischer Perspektive den populären Ringkampfsport in Bulgarien in
den Jahrzehnten vor und nach 1989 nähert. Bei dem Sport waren die Ringer
traditionell mit Öl eingeschmiert, doch bereits kurz nach ihrer
Machtetablierung bemühte sich die Bulgarische Kommunistische Partei ab
1944 im Einklang mit den neuen sportlichen Institutionen die
Veranstaltungen zu kontrollieren und zu disziplinieren. So durften die
Ringkämpfe zwar beibehalten werden, allerdings ohne die Einölung der
Körper, die als primitiv galt, weil sie nicht den Forderungen nach
sportlicher Körperhygiene und Reinheit der Nationalkultur zu entsprechen
schien. Die Initiativen waren erfolgreich - in den 1950er-Jahren
wandelte sich das Ölringen zum trockenen "Volksringen" und diente der
Propagierung der Ziele von Partei und Regierung vor großem Publikum. Ab
1990 avancierte der Ringkampf dann zur Inszenierung des
Konkurrenzverhältnisses der verschiedenen neuen Parteien mit einem
überaus aktiven, weil kommentierenden, jubelnden oder missbilligenden
Publikum. Einmal mehr verweist Petrov hier auf eine neue Perspektive der
Sportgeschichte, nämlich die Auswirkungen des Sports auf die Politik,
wenn sich Politiker den kulturellen Praktiken breiter
Bevölkerungsschichten annähern, um kommunikative Erfolge zu erzielen.
Der Beitrag von Uta Andrea Balbier zeichnet auf diskursiver wie auf
struktureller Ebene die selektive Übernahme von Elementen der
DDR-Sportpolitik in der Bundesrepublik im Vorfeld der Olympischen Spiele
1972 vielschichtig nach, wäre allerdings im ersten Teil des Bandes
besser aufgehoben gewesen.
Im dritten und letzten Teil des Buches stehen körper- und
geschlechtergeschichtliche Perspektiven im Mittelpunkt. Genannt sei hier
der Beitrag von Stefan Wiederkehr über die Geschlechtertest-Affäre des
Jahres 1967 um die polnische Sprinterin Ewa Klobukowska. Nach
jahrelangen Verdächtigungen im Westen, dass die sportlichen Erfolge des
Ostblocks das Ergebnis von Betrug seien, begannen die internationalen
Sportverbände ab Mitte der 1960er-Jahre Geschlechtertests durchzuführen.
Eines der ersten Opfer war die genannte Sprinterin Ewa Klobukowska.
Während die Affäre in den Medien der Schweiz, vor allem aber in
Deutschland, auch von der seriösen Presse skandalisiert und
sensationsheischend aufgemacht wurde, schwieg sich die polnische Presse
zu den Geschlechtertests aus und entfachte indessen einen Ersatzdiskurs,
in dem Dopingvergehen von Sportlern aus kapitalistischen Ländern
angegriffen wurden. Insgesamt war das Verständnis für das Phänomen der
Intersexualität im Allgemeinen und für Ewa Klobukowska als Betroffene im
Speziellen in den drei Ländern sehr begrenzt. Es wäre sicherlich eine
Bereicherung für den interessanten Beitrag gewesen, wenn Wiederkehr noch
die visuelle Präsentation der Sportlerin in den westlichen und östlichen
Medien untersucht hätte.
Eva Maurer zeigt, wie sich die sowjetischen Alpinisten in der Stalinzeit
einen Zwischenraum begrenzter Autonomie zwischen individueller
Selbstverwirklichung und parteistaatlicher Kontrolle schaffen konnten.
Ebenso wie der Alpinismus der Inszenierung des sozialistischen Menschen
im Kampf gegen eine unwirtliche Natur diente, ergaben sich aber aus dem
"Eigensinn" des Sportes selbst - seiner Naturnähe und geographischen
Abseitigkeit - neue Möglichkeiten zu einer privaten Freizeitgestaltung.
Maurers Aufsatz ebenso wie die von Malte Rolf, Stefan Wiederkehr und
Nikolas Katzer beziehen sich wieder auf sowjetische Beispiele. Malte
Rolf analysiert die sowjetischen Sportparaden der 1930er-Jahre als
imperiale Selbstbeschreibungen des Regimes und als Kommunikationsmittel,
um Identifikationsangebote des Kommunismus auch in die peripheren Räume
der Sowjetunion zu tragen. Stefan Rohdewald untersucht das Verständnis
von Körperkultur und Sport in universitären Lehrmitteln für
Sportwissenschaftler in der Sowjetunion zwischen 1956 und 1975. Dem
Sport wurde darin keinerlei Autonomie zugestanden, sondern er wurde
gemäß des gesetzmäßigen gesellschaftlichen Fortschritts beschrieben -
ein nicht allzu überraschendes Ergebnis.
Insgesamt liefert der Sammelband von Malz, Rohdewald und Wiederkehr zu
einer osteuropäischen Kulturgeschichte des Sports ebenso neue wie
interessante Anhaltspunkte und Ideen - allerdings bleibt auch er in
Teilen der Sowjetunion verhaftet.
Von vornherein auf einen Ort bezogen ist der von Jutta Braun und
Hans-Joachim Teichler von der Universität Potsdam herausgegebene
Sammelband "Sportstadt Berlin": Ziel der Autoren ist es, die bisher
vernachlässigte Perspektive des städtischen Raums am Beispiel von Berlin
während des Kalten Krieges in den Blick zu nehmen. Berlin bietet sich
besonders an, weil die Stadt das geographische und politische Zentrum
der Systemkonkurrenz markierte und beide Seiten das Erbe und Etikett der
Sportstadt gleichermaßen für sich zu vereinnahmen suchten.
Hans Joachim Teichler beleuchtet die wenig erforschte Geburtsphase des
Sports Ende der 1940er- und Anfang der 1950er-Jahre auf Seiten der SBZ
und der DDR, wobei er allerdings zumindest stellenweise in einer
sportbezogenen Organisationsgeschichte verhaftet bleibt. Ost-Berlin
wurde in den 1950er-Jahren nicht nur zur die Hauptstadt der DDR auch im
Sport, von hier aus gingen auch die Agitationsversuche in den Westen
aus.
Auf dieser Grundlage analysiert Kristin Rybicki die "Westarbeit" des
Deutschen Sportausschusses. In deren Zentrum stand die schillernde
Sportlerpersönlichkeit Manfred von Brauchitsch, der als erfolgreicher
Rennfahrer der 1930er-Jahre und späterer DDR-Funktionär in Ost- wie in
Westdeutschland für Furore sorgte. Über die Rolle von Manfred von
Brauchitsch als Identifikationsfigur auch und gerade in Berlin hätte man
aber gern noch mehr gewusst.
Erik Eggers beschreibt die Neuanfänge des Sportjournalismus nach 1945 in
der geteilten Stadt und kann dazu auch Zeitzeugeninterviews auswerten.
Eggers zeichnet das Bild einer deutlichen Symmetrie, die sich in erster
Linie aus den unterschiedlichen Sichtweisen auf Berlin, nämlich als
"Inselstadt" aus westdeutscher Perspektive und als "Hauptstadt der DDR"
aus ostdeutscher Perspektive sowie aus der unterschiedlichen
gesellschaftspolitischen Wertschätzung des Sports ergab. Nach 1945
konnten vor allen Dingen linientreue, junge Sportjournalisten in Berlin
reüssieren, weil prominente und belastete Journalisten keinen Platz
finden konnten. Nach dem Mauerbau rissen die Kontakte zwischen
Sportjournalisten in Ost und West nahezu vollständig ab. Einzig bei
internationalen Veranstaltungen wie Olympischen Spielen und
Weltmeisterschaften boten sich Gelegenheiten für offene Gespräche. Gut
arbeitet Eggers ein gewandeltes Selbstbewusstsein der Ost-Berliner
Sportreporter in den 1980er-Jahren heraus. So habe sich die Berliner
Redaktion des "Sportechos" offenkundige Eingriffe in die
Redaktionsarbeit nicht mehr gefallen lassen.
Dass der Sportenthusiasmus zu überraschenden Annäherungen in Ost- und
Westberlin führte, rekonstruiert René Wiese in zwei Beiträgen über den
West Berliner Traditionsverein Hertha BSC und seiner Fankultur in Ost-
und Westberlin. So unterstützte der Verein beispielsweise Fan-Treffen in
Ostberlin. In den ersten Jahren nach dem Mauerbau versammelten sich
Ost-Berliner Hertha-Fans auf den Straßen, weil sie dort die Spiele ihres
Lieblingsvereins im nahe gelegenen Stadion wenigstens akustisch
verfolgen konnten. Wiese zeigt anhand von Zeitzeugeninterviews,
BStU-Unterlagen und Fankorrespondenzen aus dem Vereinsarchiv von Hertha
BSC, wie ertragreich die Rekonstruktion der vielschichtigen sozialen
Praxen der Fußballfans ist. Sie erweist sich nicht zuletzt als wirksame
Sonde, um den mental maps der Menschen abseits des offiziellen
Sportverkehrs nachzuspüren.
Die Beiträge von Ronald Huster über die konkurrierenden Radrennen in
Ost- und Westberlin sowie von Lorenz Völker über den Handball bestätigen
noch einmal die Bilder der sportlichen Insellage Westberlins und der
Hauptstadt des Sports Ostberlin.
Während der Sammelband von Arié Malz, Stefan Rohdewald und Stefan
Wiederkehr kulturgeschichtlich angelegt ist, folgt der Band von Braun
und Teichler eher der konventionellen gleichwohl mit neueren Ansätzen
der Stadtgeschichte angereicherten Sportgeschichtsschreibung. Beide
Bände sind vor allem da stark, wo der "Eigensinn" des Sports, seine
Aneignungspotenziale durch die Fans und Zuschauer und die daraus
resultierenden Rückwirkungen auf die Politik herausgearbeitet werden.
Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Michael Lemke <[log in to unmask]>
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-----Original Message-----
From: Karen Leeder <[log in to unmask]>
To: [log in to unmask]
Date: Thu, 4 Oct 2007 15:30:27 +0100
Subject: Football literature
Dear all
I will be supervising a bright enthusiastic football playing finalist this year
who wants to write a dissertation on football and German literature. I know the
Handke of course and I am dimly aware of every German author having jumped on
the World Cup bandwagon, so I reckon we will find enough primary lit., but I'd
be grateful for any particular recommendations and esp. any good secondary lit.:
I'd like this to be more than a trainspotters guide - as it were.
Thanks
Karen
Dr K.J. Leeder
Reader in German
Fellow and Tutor in German,
New College, Oxford
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Dr Anselm Heinrich
Lecturer in Theatre Studies
Department of Theatre, Film and Television Studies
9 University Avenue
University of Glasgow
Glasgow G12 8QQ
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www.tfts.arts.gla.ac.uk
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