/To all with an interest in German drama around 1800, the Age of Goethe
and the Popular Theater/
Please allow us to draw your attention to the following collection of
essays published by Wehrhahn-Verlag in Hanover as the first of a new
series "Forum für deutschsprachiges Drama und Theater in Geschichte und
Gegenwart":
Das Unterhaltungsstück um 1800.
Literaturhistorische Konfigurationen - Signaturen der Moderne.
Herausgegeben von Johannes Birgfeld und Claude D. Conter.
Hannover: Wehrhahn, 2006. XXIV + 272 S.
ISBN-10: 3-86525-005-X
ISBN-13: 978-3-86525-005-6
Retail price: 34 €
The volume takes a long overdue fresh look at the "Unterhaltungstheater"
written by the likes of Iffland, Kotzebue or Schröder, Babo, von Voß or
Weissenthurn between 1770 and 1820, which has often been viewed
disparagingly. In rediscovering parts of the rich theatre scene of the
age of Goethe it not only provides vital insights into the structures of
the literary market of the classical age of German literature. It
introduces to marginalized authors and sidelined texts, but also shows
the important role popular theatre played for the formation of the
Romantic concept of comedy. And finally it introduces a new concept and
understanding of popular drama that for the first time provides the
means for a proper evaluation of the aesthetic and societal values of
entertaining plays at around 1800 avoiding both the under- and
over-evaluation of the texts.
Please find a short description of the book as well as a list of
contents and contributors below. You may also wish to look at
http://www.uni-saarland.de/fak4/fr41/Engel/JB/Unterhaltungsstueck.htm
which provides the list of contents as well as the "Einleitung" to the
book as a pdf-document.
With kind regards,
Johannes Birgfeld (Oxford) and Claude D. Conter (Munich)
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List of contents:
Johannes Birgfeld / Claude D. Conter:
Vorbemerkung: Das Unterhaltungsstück um 1800. Funktionsgeschichtliche
und gattungstheoretische Vorüberlegungen (S. VII)
I. Rebellion, Revolution und der Beitrag des Unterhaltungstheaters zum
politischen Diskurs um 1800
Norbert Otto Eke:
Schreckbilder: Die Revolution als Aufstand der ›schwarzen Männer‹ (S. 3)
Jan Roidner:
»Ist aber ein Fürst nicht allgemeiner Vater, so ist er allgemeiner
Feind«. Der Herbst der Patriarchen: Joseph Marius Babos scheiternde
Rebellen (S. 30)
II. Bühnenunterhaltung als reflexives Medium sozialer Wirklichkeiten
Sandro Jung:
August von Kotzebue’s Realism and Societal Satire in „Die deutschen
Kleinstädter“ (S. 65) .
Johannes Birgfeld:
Medienrevolutionen und gesellschaftlicher Wandel. Das
Unterhaltungstheater als Reflexionsmedium von Modernisierungsprozessen
(S. 81)
III. Väter, Mütter, Töchter und Familien, oder: Oikos und Gender auf dem
unterhaltenden Theater
Michael Niehaus:
Voreilige Reden, zurückgehaltene Worte. Familienkommunikation bei
Iffland (S. 121)
Martin Kagel:
»Unglückliche Weiber haben wir heutiges Tages ohnehin genug«. Erziehung
der Geschlechter in Marianne Ehrmanns Leichtsinn und gutes Herz (S. 144)
Elin Nesje Vestli:
»Nun schrieb ich und schrieb glücklich – das heißt meine Stücke
gefielen«. Johanna Franul von Weißenthurn und das Lustspiel um 1800 (S.
166)
IV. Poetik und Poetologie des Unterhaltungsdramas im Wandel
Claudia Nitschke:
Unterhaltung im Dienst politischer Ideen. Ludwig Achim von Arnims
Schattenspiel „Das Loch, oder: das wiedergefundene Paradies“ (S. 189)
Stephan Kraft:
Identifikatorisches Verlachen – distanziertes Mitlachen. Tendenzen in
der populären Komödie um 1800 (Iffland – Schröder – Kotzebue – von
Steigentesch – von Voß) (S. 208)
Claude D. Conter:
August Klingemanns Theaterreform. Zur Bedeutung Schillers und der
Frühromantik für die Neubegründung des Unterhaltungsdramas um 1800 (S. 230)
Hinweise zu den Autoren (S. 269)
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short description of the book
Die Jahrzehnte um 1800 sind in der Geschichte des deutschsprachigen
Theaters eine prägende Epoche: Im Zusammenhang der
Nationaltheaterbewegung entstehen seit den 1770er Jahre in vielen
deutschen Städten die ersten stehenden Schaubühnen, und erstmals
entwickelt sich breitflächig ein professioneller Sprechtheaterbetrieb.
Der Bedarf an Stücken ist enorm, auch weil das Theaterpublikum stetig
wächst. Frauen nutzen die sich bietende Chance zum Einstieg in den
literarischen Markt. Zugleich entsteht ein neuer Autorentypus: der
Unterhaltungsdramatiker. Nicht Goethe oder Schiller, sondern Autoren wie
August Wilhelm Iffland und August von Kotzebue beherrschen mit ihrem
hohen Ausstoß immer neuer Stücke die deutschen Bühnen. Ihre Werke
wurzeln fest in der Ethik und Ästhetik der Aufklärung. Als
Theaterpraktiker und Berufsautoren sind ihre Adressaten jene Vertreter
der gebildeten Mittelschichten, die Geld und Zeit für regelmäßige
Theaterbesuche besitzen und vom Theater eine Mischung aus Unterhaltung
und Belehrung erwarten.
Das Unterhaltungstheater stellt mit seiner Orientierung am Publikum und
den praktischen Erfordernissen des Theaterbetriebes eine Herausforderung
für schreibende Zeitgenossen dar. Sein Festhalten an Grundsätzen der
Aufklärungsepoche ruft zudem unter der literarischen Avantgarde, die
sich am Konzept der Weimarer Klassik oder an der sich formierenden
(Früh-)Romantik orientiert, mitunter heftige Reaktionen hervor. Es
beginnt eine bis heute andauernde Abwertung des sogenannten
Unterhaltungstheaters um 1800, die allerdings zumeist übersieht, dass
das Publikum dieser Stücke weder ungebildet war noch bildungsfern lebte
und dass seine Autoren ambitionierte poetologische Programme verfolgten.
Der Erfolg des Unterhaltungsdramas legt vielmehr nahe, dass es durchaus
Themen von hoher Relevanz auf eine für das Publikum gewinnbringende
Weise behandelt hat.
Der vorliegende Band hat das Ziel, das Genre und die Konzeption des
Unterhaltungstheaters um 1800 neu zu profilieren. Zu diesem Zweck gehen
die einzelnen Studien dem produktiven Beitrag des Unterhaltungstheaters
zum politischen Diskurs des späten 18. Jahrhunderts nach, untersuchen
die Bühnenunterhaltung als reflexives Medium sozialer Wirklichkeiten,
beleuchten den Beitrag von Autorinnen zum Genre wie die Gender-Debatte
auf der Unerhaltungsbühne und akzentuieren das Unterhaltungstheater im
Kontext der ästhetischen Debatten um 1800.
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