--- Will Gray <[log in to unmask]> schrieb:
>
> Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt,
> Erfurt
> Bewerbungsschluss: 20.10.2006
>
> I. DIE FORSCHUNGSBIBLIOTHEK GOTHA
>
> Die vormalige Herzogliche Bibliothek auf Schloss
> Friedenstein in Gotha
> beherbergt eine der wichtigsten Sammlungen alter
> Drucke und
> Handschriften in der Bundesrepublik Deutschland
> 220.000 Bände mit
> Drucken vor 1851 und ca. 10.500 Bände Handschriften.
> Den Grundstein zur
> Bibliothek wie auch zum Schloss legte Herzog Ernst
> I. (1601-1675),
> genannt der Fromme, der 1640 nach Erbteilung
> innerhalb einer
> wettinischen Seitenlinie den neugeschaffenen Staat
> Sachsen-Gotha(-Altenburg) begründete.
>
> Ihr Charakter als höfische Bibliothek zeigt sich in
> einigen besonderen
> Bestandsgruppen wie z.B. Biographien und Memoiren
> (insbes. Erwerbungen
> Ernst II.), Musik (einschließlich einer
> Gesangbuchsammlung mit über 3000
> Titeln vom 16. bis 20. Jahrhundert), Geographie mit
> umfangreichen
> Beständen an Kartensammlungen aus dem 18.
> Jahrhundert sowie
> Reiseliteratur zu Europa und Außereuropa. Gezielte
> und besonders
> fruchtbare Sammlungsaktivitäten für die fürstliche
> Bibliothek
> unternahmen dabei Ernst Salomon Cyprian
> (Reformation, Pietismus), Johann
> Gottfried Geissler (illuminierte und
> deutschsprachige Handschriften des
> Mittelalters, Inkunabeln, frühe Naturwissenschaften)
> und Ulrich Jasper
> Seetzen (orientalische Handschriften). Der Tätigkeit
> von
> Naturwissenschaftlern verdankt Gotha auch die erste
> Sternwarte des
> Kontinents, deren Archiv und Bibliothek Teil der
> Forschungsbibliothek
> sind. Eigene Erwähnung verdient schließlich die
> umfangreiche, mehr als
> 8000 Titel umfassende Leichenpredigtensammlung der
> Anna Sophia
> Hülsemann.
>
> II. STIPENDIENPROGRAMM
> "HERZOG-ERNST-STIPENDIEN DER FRITZ THYSSEN STIFTUNG"
>
> 1. Inhaltliche Ausrichtung
>
> Das Forschungsförderungsprogramm für
> Gastwissenschaftler
> „Herzog-Ernst-Stipendien“ soll die wissenschaftliche
> Beschäftigung mit
> den Beständen der Forschungsbibliothek fördern und
> intensivieren.
>
> Die wissenschaftlich-inhaltliche Ausrichtung des
> Stipendienprogramms ist
> darauf abgestellt, den vielfältigen Beständen und
> dem universellen Geist
> der Gothaer Bibliothek Rechnung zu tragen. In diesem
> Sinne besitzt das
> Programm thematisch und interdisziplinär einen
> offenen Charakter. Doch
> sind folgende inhaltliche Schwerpunkte vorgesehen
> und sollen besonders
> markant vertretene Sammelgebiete der
> Forschungsbibliothek reflektieren:
>
> Kultur des deutschen und europäischen Fürstenhofes
> Gotha
> (Herzogliche Privatbibliotheken; Korrespondenzen,
> Hofkalender)
> Die herzogliche Bibliothek, Kulturtransfer und die
> Ausbildung von
> Wissenskulturen; im weiteren Sinne
> Wissenschaftskulturen von den
> frühneuzeitlichen Reiseberichten und Länderkunden zu
> den modernen Geo-
> und Astrowissenschaften
> (Politica und Reiseberichte; Bibliotheken von Herzog
> Ernst II. von
> Sachsen-Gotha-Altenburg, Sammlung Friedrich
> Christian Kries sowie der
> Sternwarte)
> Rezeption und Geschichte der europäischen Literatur,
> vornehmlich 16. bis
> beginnendes 19. Jh.
> (Sammlungen neulateinischer und barocker Dichtung)
> Geschichte der Deutung der Religionskulturen des
> biblischen und des
> klassischen Altertums, des Protestantismus und des
> Islam
> (Erwerbungen Cyprians, Bibliotheca Gerhardina sowie
> Gesangbuchsammlung,
> orientalische Handschriften)
> Philosophie und Geschichte der deutschen und
> europäischen Aufklärung
> (Privatbibliotheken von Louise-Dorothée und Prinz
> August,
> Theaterliteratur)
> Die Forschungsaktivitäten der Stipendiaten in Gotha
> können darüber
> hinaus auch durch eine Recherche der
> Sondersammlungen der Stadt- und
> Regionalbibliothek Erfurt, darunter die Bibliotheca
> Amploniana mit
> nahezu 1.000 mittelalterlichen Handschriften sowie
> ca. 40.000 Bänden
> alter Drucke, ergänzt werden. Es handelt sich dabei
> im wesentlichen um
> Bestände der 1816 geschlossenen alten Universität
> Erfurt, die bis in das
> 18. Jahrhundert reichen. Diese Sondersammlungen
> wurden im Jahre 2002 in
> die wissenschaftliche Verantwortung der Erfurter
> Universitätsbibliothek
> übergeben. Auch die räumlich nahen Quellen der
> Herzogin Anna-Amalia
> Bibliothek in Weimar können ergänzend konsultiert
> werden.
>
> 2. VERGABEMODALITÄTEN
>
> Für die wissenschaftliche Beschäftigung mit den
> Beständen der Bibliothek
> Gotha werden ab dem 01.03.2007 Forschungsstipendien
> für Doktoranden (in
> Höhe von monatlich EUR 1100) für die Dauer von drei
> bis neun Monaten (in
> besonders begründeten Ausnahmefällen bis zu einer
> Dauer von 12 Monaten)
> und Postdoktorandenstipendien (in Höhe von monatlich
> EUR 1600) für die
> Dauer von drei bis max. sechs Monaten sowie
> Kurzzeitstipendien für einen
> Zeitraum von vier bis acht Wochen vergeben.
>
> Bewerberinnen und Bewerber werden gebeten, ihrem
> Antrag unter dem
> Stichwort „Herzog-Ernst-Stipendien der Fritz Thyssen
> Stiftung“ folgende
> Unterlagen (3-fach) beizufügen:
> Bewerbungsformular
> Curriculum vitae
> Kurze Projektskizze (2-5 Seiten) mit einer
> Begründung, warum zur
> Durchführung des Arbeitsvorhabens der Aufenthalt am
> Standort Gotha
> notwendig ist
> Zwei Fachgutachten zum Projekt
> Zeugniskopien
> Ggf. Publikationsliste
> Die Unterlagen zu den Punkten 1., 2., 3. sowie ggf.
> 6. sind überdies in
> elektronischer Form (Diskette) beizufügen. Das
> Bewerbungsformular
> (.doc-Datei) finden Sie hier .
> Gegebenenfalls kann Einsicht in die Schriften
> verlangt werden.
>
> Bewerbungsunterlagen können nicht zurückgeschickt
> werden!
> Gegebenenfalls können Schriften angefordert werden.
>
> Anträge auf Stipendien können unter Angabe des
> Stichworts
> "Herzog-Ernst-Stipendien der Fritz Thyssen Stiftung"
> bis zum 20.10.2006
> in deutscher, englischer, französischer,
> italienischer und spanischer
> Sprache gestellt werden an:
>
> An die Vergabekommission
> Herzog-Ernst-Stipendien der Fritz Thyssen Stiftung
> Prof. Dr. Peer Schmidt
> Universität Erfurt
> Postfach 90 02 21
> D-99105 Erfurt
> Germany
>
> Die Stipendiaten sind verpflichtet, sich mit ihrem
> aus dem Kreis der
> Hochschullehrer der Universität Erfurt zu wählenden
> Mentor bzw. Betreuer
> zu beraten, mindestens einen hochschulöffentlichen
> Kolloquiumsvortrag
> über ihr Forschungsvorhaben zu halten sowie nach
> Abschluss der Studien
> einen kurzen Bericht über ihre aus den Gothaer
> Bibliotheksbeständen
> gewonnenen Erkenntnisse vorzulegen, wobei neue
> Hinweise zu deren
> bibliothekswissenschaftlicher Relevanz hervorgehoben
> werden sollen. Des
> weiteren sind sie verpflichtet, nach einer
> Veröffentlichung ein
> Publikationsexemplar der Bibliothek zu überlassen.
>
>
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> Vergabekommission Herzog-Ernst-Stipendien der Fritz
> Thyssen Stiftung
>
> Prof. Dr. Peer Schmidt
> Universität Erfurt
> Postfach 90 02 21
> D-99105 Erfurt
>
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