Dear members of German-Studies,
to whom it may concern: a new book on German historical drama in the
20th century - as an attempt to provide a new definition of the genre
inspired by latest developments in Cultural Studies. The study includes
interpretations of works by Bertolt Brecht (Mutter Courage), Heinar
Kipphardt (Der Hund des Generals; Bruder Eichmann), Peter Weiss
(Marat/Sade; Die Ermittlung), Heiner Müller (Leben Gundlings ...),
Elfriede Jelinek (Was geschah, als Nora ihren Mann verlassen hatte;
Burgtheater; Clara S.), Reinald Goetz (Hirn) e.a.
With best regards,
Ingo Breuer
Ingo Breuer: Theatralität und Gedächtnis.
Deutschsprachiges Geschichtsdrama seit Brecht.
Köln, Weimar, Wien: Böhlau Verlag, 2004
(Kölner Germanistische Studien. Neue Folge, Band 5)
XI, 507 Seiten. Broschur. Euro (D) 67,90/SFr 115,—
ISBN 3-412-12403-6
http://www.boehlau.de/buchdetail.asp?Mode=&isbn=3-412-12403-6
Die Theaterstücke von Brecht, Kipphardt, Weiss, Müller und Jelinek
stellen Versuche dar, die Krise der Wahrnehmung von Geschichte
ästhetisch zu reflektieren und zu bewältigen. Der Zweifel an der
Erkennbarkeit und Darstellbarkeit von Vergangenheit führt nicht nur zur
Destruktion von Inhalten und Formen, sondern auch zur szenischen
Präsentation von traumatischen Erinnerungen und leidenden Körpern als
Zeichen einer neuen Authentizität.
Der Wandel von einer diskursiven Geschichts- zu einer performativen
Erinnerungskultur erfordert eine Neubestimmung des Geschichtsdramas.
Erst eine Verabschiedung der normativen Kernbegriffe des 19.
Jahrhunderts (wie Nation, Handlung, Mimesis) erlaubt es, Geschichte und
Drama als wandelbare kulturelle Konzepte zu begreifen. Im Mittelpunkt
stehen nunmehr die fiktionalen und theatralischen Signale für
Historizität, mit denen historische Diskurse und Geschichtsbilder,
kollektive Gedächtnisse und individuelle Erinnerungen präsentiert und
kommentiert werden.
Ingo Breuer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Assistenzvertretung) am
Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln.
Redakteur des Kleist-Jahrbuchs; Buchpublikationen zu Peter Weiss, Robert
Musil, zur interkulturellen Germanistik und internationalen
Hochschulpolitik; Aufsätze zur deutschen Literatur des 17.-20.
Jahrhunderts und neuen Medien.
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