> Call for Papers
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> Der Fachverband Geschichte der Physik veranstaltet im Rahmen der
> 69. Physikertagung der DPG in Berlin vom 7.- 9. März 2005
> seine XI. Physikhistorische Tagung zum Thema
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> Pure Genialität?
> Die großen Entdeckungen und die ganz normale Wissenschaft
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> Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums von Einsteins annus mirabilis
> wollen wir grundsätzlich nach dem Verhältnis zwischen den "großen"
> Entdeckungen und den "ganz normalen" Forschungen, Ergebnissen und
> Personen der Physikgeschichte fragen. Viele Beobachtungen, auch und
> gerade aus der Wirkungszeit Einsteins, legen diese Frage nach den
> Beziehungen von "genialer" und "normaler" Wissenschaft nahe. Die
> Etablierung der Nobelpreise institutionalisierte eine systematische und
> kompetitiv geprägte Suche nach den "größten" Entdeckungen und,
> naturgemäß, den "größten" Entdeckern in der Physik. Welche Bedeutung
> haben und welche Aufmerksamkeit erfahren da (noch?) die instrumentellen,
> materiellen oder mathematischen Voraussetzungen und Kontexte, die zu
> jedem Ergebnis physikalischen Arbeitens gehören? Gleichzeitig sind viele
> der großen Entdeckungen und Umwälzungen gerade aus der ersten Hälfte des
> 20. Jahrhunderts das Ergebnis von kollektiver, mindestens von eng
> verwobener Arbeit mehrerer Personen > -> von der Relativitätstheorie über
> die Quantenmechanik bis zur Kern- und Festkörperphysik.
> Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich verändern sich mit der
> aufkommenden Großforschung massiv die Strukturen, innerhalb derer viele
> Physiker/innen tätig sind. Ist mit der großbetrieblichen Verfasstheit
> physikalischer Forschungsprojekte die Rolle physikalischer Genies
> zunehmend auf den einsamen Theoretiker festgelegt > -> oder auf den
> durchsetzungsfähigen, PR-tauglichen Wissenschaftsmanager?
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> Folgende Fragestellungen möchten wir in den Mittelpunkt der Tagung rücken:
> -> Wie sehen die Kollaborations- und Kommunikationsstrukturen wichtiger
> physikalischer Entdeckungen aus?
> -> Wie nahe kann man ihnen in der historischen Forschung kommen, und
> welches Licht werfen sie auf die gängigen Vorstellungen von der
> Entstehung großer Entdeckungen?
> -> Was verändert sich, wenn in solchen engen Arbeitszusammenhängen > -> oder
> in Konkurrenzverhältnissen > -> nur eine von mehreren beteiligten Personen
> groß und berühmt ist oder wird?
> -> Lassen sich Asymmetrien zwischen "groß" und "klein" in der
> Forschungspraxis oder der Rezeption aufspüren?
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> Wir laden ein zu Beiträgen zu allen genannten und damit
> zusammenhängenden Fragestellungen. Diese können etwa als Fallstudie eine
> bestimmte Entdeckungssituation im obengenannten Fragehorizont erörtern,
> sie können sich sozialgeschichtlich mit den Arbeits- und
> Kommunikationsstrukturen im Umfeld "großer" Entdeckungen und Entdecker
> beschäftigen oder der Arbeitsweise von "Geniekollektiven" nachspüren.
> Strukturgeschichtliche, rezeptionsgeschichtliche und vergleichende
> Themen sind besonders willkommene Beiträge zur gemeinsamen Arbeit auf
> der Tagung.
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> Vortragsanmeldungen mit einem maximal einseitigen abstract (Termin 31.
> Oktober 2004) oder Anfragen zur Tagung (inclusive Teilnahmeinteresse)
> sind mit Angaben der vollständigen Adresse des Einsenders (mit e-mail
> oder Fax-Nummer) an
>
> Prof.Dr. Dieter Hoffmann
> MPI für Wissenschaftsgeschichte, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin.
> Fon: 030/22667-117; Fax: 030/22667-299; e-mail: [log in to unmask]
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> oder an die anderen Mitglieder des Vorstandes (Dr. B. Ceranski, Prof.
> Dr. G. Dörfel, Dr. habil. K. Hentschel, Dr. H. Rechenberg) zu richten.
> Bei der Vortragsanmeldung sowie der Erstellung/Übersendung des abstracts
> sollten die entsprechenden Hinweise im Heft 9/2004 des Physik Journals
> bzw. die Homepage des Fachverbandes Geschichte der Physik
> (ww.dpg-fachgremien.de/gp/) beachtet werden.
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> Dr. Beate Ceranski
> Universität Stuttgart
> Geschichte der Naturwissenschaften und Technik
> Keplerstr. 17
> 70174 Stuttgart
> Tel.: 0711 / 121 2311
> Fax: 0711 / 121 2767
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