Pressemeldung der Forschungsgruppe Deutsche Sprache e. V.:
Schweizer Monatshefte zur mißglückten Reform der Rechtschreibung
„Die deutsche Sprachverwirrung“ – unter diesem Titel berichten die
Schweizer Monatshefte in ihrem soeben erschienenen November-Dossier
ausführlich und mit namhaften Autoren über das „Fehlkonzept
Rechtschreibreform“. Das Dossier folgt zwei vielbeachteten Vorstößen der
letzten Wochen: Zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse wurde ein Aufruf
internationaler Schriftsteller veröffentlicht (er ist in den Monatsheften
abgedruckt), und am 12. November wandten sich acht deutsche Akademien der
Wissenschaften und Künste in einem dringenden Brief an die politisch
Verantwortlichen.
In der Schweiz ist die Auseinandersetzung mit dem Thema lange verschleppt
worden. Sie ist nun, vor dem Hintergrund mehrjähriger Erfahrungen,
eröffnet. Robert Nef, Herausgeber der Monatshefte und Leiter des Liberalen
Instituts in Zürich, plädiert für ein Moratorium: dieses fehlerhafte
Regelwerk darf im Jahr 2005 nicht verbindlich werden. Eine Übersicht über
die Fehler gibt Professor Horst H. Munske, der einst selber Mitglied der
Reformkommission war und ausschied, als die Politiker die nötigen
Korrekturen ablehnten. Einen gangbaren, kostengünstigen Ausweg aus der
verfahrenen Lage zeigt Professor Theodor Ickler, der führende
sprachwissenschaftliche Kritiker der Reform. Der Vorsitzende der
Eidgenössischen Konferenz der Erziehungsdirektoren, der St. Galler
Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling, nimmt in einem Gespräch Stellung.
Professor Daniel Thürer, Jurist an der Universität Zürich, gibt eine
rechtliche Beurteilung ab. Unter den weiteren Autoren sind Adolf Muschg,
Reiner Kunze und Hubert Spiegel, Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen,
die als einzige große Zeitung die Einsicht hatte, auf die neuen Regeln zu
verzichten.
Das Heft bietet zudem u. a. einen Vorabdruck aus dem neuen Roman von Martin
Walser. Walser lehnt wie die meisten seiner Kollegen die neue
Rechtschreibung grundsätzlich ab.
Für Rückfragen steht der Betreuer des Dossiers, Stefan Stirnemann in St.
Gallen, Tel. +41 / 71 / 222 03 50 oder [log in to unmask] bereit.
Adresse zum Bestellen: Schweizer Monatshefte, Vogelsangstr. 52, CH-8006
Zürich oder: [log in to unmask]
Quelle:
http://rechtschreibreform.com/PDF/049FDSSMHSchweiz.pdf
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