Source: <http://www.zeit.de/wdg>.
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Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache
Akademische Wörterbücher haben eine lange Tradition. Was ihren
besonderen Wert ausmacht, ist die Gründlichkeit und die
wissenschaftliche Genauigkeit ihrer Ausarbeitung. Die ZEIT und die
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wollen an dieser
Stelle Ergebnisse dieser Arbeit präsentieren.
Ihr Wort: [Suchfeld]
An der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wurde
Anfang März 2003 durch das Projekt "Digitales Wörterbuch der deutschen
Sprache (DWDS)" das größte frei zugängliche, online abfragbare
Wörterbuch für die deutsche Sprache zur Testbenutzung frei geschaltet.
Dieses "Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache" (WDG) bildet den
Grundstock für ein zukünftiges "Digitales Wörterbuch der deutschen
Sprache des 20. Jahrhunderts".
Das WDG war zwischen 1952 und 1977 in Berlin an der Deutschen Akademie
der Wissenschaften (ab Oktober 1972 Akademie der Wissenschaften der
DDR) entstanden und umfaßt als autonome Einträge knapp 100.000
Stichwörter. Es war in Konzeption und Quellenauswahl seiner Zeit weit
voraus und diente in der Folge als Vorbild vieler weiterer
einsprachiger Wörterbuchprojekte.
1970 erlebte das WDG einschneidende Veränderungen. Sowohl der
institutionelle Rahmen als auch der verantwortliche Beirat wurden
ersetzt, um "... den gesamten Wortschatz konsequent auf der Grundlage
der marxistisch-leninistischen Weltanschauung" darzustellen.
Entsprechend wurden Bedeutungsangaben und kommentierende Bemerkungen
angepaßt in die Auswahl der Beispiele eingegriffen. Stichwörter wie
"deutsch", "Nation", "Produktion" wurden entsprechend den neuen
Vorgaben stark überarbeitet.
Bezogen auf die Gesamtzahl der Einträge ist der Anteil ausgeprägt DDR-
konformer Einträge jedoch gering geblieben und betrifft höchstens 3 %
aller Bedeutungserklärungen.
Abgesehen von diesen Einschränkungen ist das WDG ein hervorragendes
Wörterbuch, wenn es darum geht, "die deutsche Sprache der
bildungstragenden Schicht der Gegenwart" (Vorwort, S.4), aber auch des
gesamten 20. Jahrhunderts, nachzuschlagen.
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