Source: <http://www.swkk.de/>.
___________________________
Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen
Pressemitteilung
Nietzsche, Schiller und Goethe im Internet – Goethe- und Schiller-
Archiv erweitert Möglichkeiten der online-Recherche
Friedrich Nietzsches Briefe, Regesten (Inhaltsangaben) zu rund 10 000
Briefen an Goethe sowie Dokumente der 1859 gegründeten Deutschen
Schillerstiftung sind ab sofort über Internet weltweit abrufbar. Das
Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar erweitert mit diesen Datenbanken
zu drei bedeutenden Beständen vor allem die Möglichkeiten einer
differenzierten online-Recherche für die nationale und internationale
Forschung. Neben umfassenden Erschließungsdaten werden bei Nietzsche
erstmals auch die ca. 5000 Archivalien selbst digital zugänglich
gemacht.
Der weitaus größte Teil des Briefwechsels von Friedrich Nietzsche
befindet sich heute im Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv. In der
jetzt erstellten Datenbank führt das Archiv in einem Gesamtverzeichnis
darüber hinaus sämtliche derzeit bekannten Briefe von und an den
Philosophen virtuell zusammen. Nachgewiesen werden außerdem
Stammbucheinträge und die sogenannten Urabschriften, die Nietzsches
Schwester Elisabeth von angeblich später gestohlenen oder durch die
Mutter vernichteten Briefe ihres Bruders anfertigte. Insgesamt bietet
die Datenbank ca. 5500 Datensätze mit zahlreichen
Hintergrundinformationen bis hin zu Konzepten von Briefen sowie
Abschriften, die für die Textüberlieferung der Briefe relevant sind.
Über die Regestausgabe der »Briefe an Goethe« werden mehr als 20 000
überlieferte Briefe von über 3350 Absendern im Kontext zum
Zeitgeschehen und zu den Werken des Dichters erschlossen. In der online-
Version, die der bislang in sechs Bänden (bis 1815) vorliegenden
gedruckten Ausgabe entspricht, sind die erläuterten Inhaltsangaben zu
rund 10 000 Briefen enthalten. Dort, wo es Verweise auf Antwortbriefe
gibt, ermöglicht ein Link auch den direkten Zugang zum Goethe-
Briefverzeichnis des Archivs. In diesem bereits vor drei Jahren
veröffentlichten elektronischen Gesamtverzeichnis wurden die rund 15
000 Briefe Goethes, die sich heute an mehr als 200 Standorten auf allen
Erdteilen befinden, erfaßt.
Die zum 100. Geburtstag Friedrich Schillers zur Förderung von
Schriftstellern gegründete Deutsche Schillerstiftung legte bis Anfang
der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts über 2700 Personenakten an, die
nicht vollständig überliefert sind. Mehr als 500 Akten, darunter die
von Johannes R. Becher, Else Lasker-Schüler und Robert Musil, fielen in
den 30er Jahren einer »Säuberungsaktion« zum Opfer. Sie wurden jedoch,
wie das Auftauchen zahlreicher an die Deutsche Schillerstiftung
gerichteter Schriftstellerbriefe auf dem Autographenmarkt zeigt,
offenbar nur zum Teil vernichtet. Die Datenbank des Archivs bietet ein
vollständiges Verzeichnis der Akten, nicht zuletzt in der Hoffnung,
durch Hinweise auf Teile des verlorengegangenen Bestandes zu stoßen.
Insgesamt wurden Angaben zu rund 3500 Personen – Schriftsteller,
Wissenschaftler und deren Familienangehörige - erfaßt.
Die Datenbanken sind im Internet zu finden unter:
http://ora-web.weimar-klassik.de/swk-db/db_all.html
|