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DER TOD EINES KRITIKERS - WALSER LIEST IM NETZ
Die Diskussion begann am 29. Mai 2002. Da waren in der F.A.Z. unter
anderem folgende Zeilen zu lesen: "Lieber Herr Walser, ich muss Ihnen
mitteilen, dass Ihr Roman nicht in dieser Zeitung erscheinen wird." Frank
Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, sah sich
veranlasst, auf der Titelseite sowie im Feuilleton der F.A.Z. ausführlich dem
Autor Martin Walser zu erläutern, warum das Blatt, dessen ehemaliger
Feullieton-Chef Marcel Reich-Ranicki ist, Auszüge aus Walsers Roman "Tod
eines Kritikers" nicht vorab veröffentlichen wird. In dem Buch beschreibt der
Autor, wie ein jüdischer Literaturkritiker namens "André Ehrl-König", der
Reich-Ranicki offensichtlich auffallend ähnelt, ermordert wird.
Die Situation hat sich mittlerweile entspannt: Reich-Ranicki ist "tief
getroffen", der "Feuilletonkrieg" (Zitat Günter Grass) flacht ab und der
Suhrkamp-Verlag wird das Buch aller Kritik zum Trotz am 26. Juni mit einer
Startauflage von 50.000 Stück auf den Markt bringen. Martin Walsers erste
Station der Promotiontour ist das DeutschlandRadio, wo vom 10. bis 15.
Juni, jeweils um 10.40 Uhr 10 Minuten lang aus seinem Buch lesen wird. So
hat jeder die Chance, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Beim Internet-Buchhändler Amazon.de liegt der Roman bereits jetzt auf
Verkaufsrang 3. [gr]
++ Direkter Weg zum Livestream (RealPlayer)
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++ Bei den Kollegen vom Perlentaucher findet sich eine ausführliche
Chronologie:
* http://www.perlentaucher.de/artikel/421.html
++ Deutschland Radio Berlin
* http://www.dradio.de/
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