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IND-ARCH  August 2001

IND-ARCH August 2001

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Subject:

Re: Preservation of Iron Works

From:

"john.pressly" <[log in to unmask]>

Reply-To:

john.pressly

Date:

Wed, 8 Aug 2001 19:21:26 +0100

Content-Type:

text/plain

Parts/Attachments:

Parts/Attachments

text/plain (1072 lines)

You may be interested in the work done at Dunaskin Open Air Museum in
Ayrshire, Scotland. This was a 19th / early 20th Century ironworks and
is now a large scale open air museum covering over 100 acres. More
information can be found at the website - www.dunaskin.org.uk

There has also been work done to conserve the remains of the ironworks
at Summerlee in North Lanarkshire, Scotland. No official website exists,
but try www.monklands.co.uk for some information about the site.

Regards

John Pressly

Wolfgang Ebert wrote:

> Dear all:
>
> Does someone have informations (do you know
> web-ressources) about three projects of preserving
> 20th centuries blast furnaces at:
>
> Piombino/Italy (There must be a project about a
> bigger museum of the Iron Industry)
>
> Segunto (near Valecia)/Spain (There is a preseved
> furnace, but nobody seems to know whats going on)
>
> Bilbao/Spain (Somebody told me about this but did
> not know if its the truth or not)
>
> We (The German Society for Industrial Archaeology)
> and me (as the President) would be very much
> thankful about any hints.
>
> As we are preserving an Iron Works at Germany
> since 12 years we are of course very much
> interested in this topic. I have severall times
> published an article about projects of
> preservation as far as we know them.
>
> These are:
>
> Iron Works, Starachowice, Poland
> Monterrey Iron Works, Monterrey, Mexico
> Vitkowice Iron Works, Ostrava, Tschechien
> Sagunto, Spain
> Sloss Furnaces, Birmingham, AL, USA
> Homestead, PA, USA
> Bethlehem Steel Works, Allentown, PA, USA
> Yawata Steel Works, Japan
> Nizhnij Tagil, Urals, Russia
> Kuczwa, Urals, Russia
> Uckange, France
> Longwy Senelle, France
> Neunkirchen Iron Works, The Saar, Germany
> Voelklingen Iron Works, WHS, The Saar, Germany
> Henrich Iron Workshütte, Hattingen, The Ruhr,
> Germany
> Phoenix Iron Works, Dortmund, The Ruhr, Germany
> Meiderich Iron Works, Duisburg, The Ruhr, Germany
>
> Are there more which you might know?
>
> You find the article attached, but in German,
> sorry
>
> Wolfgang Ebert
>
> Hüttenwerke als Museum?
>
> Unter diesem Titel habe ich bereits mehrfach
> unterschiedlich umfangreiche Berichte
> veröffentlicht. Da sich immer wieder neue und
> überraschende Dinge ergeben und im Laufe der Jahre
> auch die Zahl derer wächst, die bisher nicht in
> den Genuss (?) meiner Berichte kamen, möchte ich
> hier wieder einmal auf dieses Thema – eher in
> Kurzform – eingehen.
>
> Industrielle Denkmale und ihre Geschichte sind
> unbestreitbar Bestandteile der Kulturgeschichte
> geworden Die Akzeptanz für den Wert und den Erhalt
> der gebauten Zeugen des Industriezeitalters hat
> sich in den letzten 10 Jahren ständig erhöht.
>
> Die rapide fortschreitenden Prozesse der
> De-Industrialisierung in den alten
> Industriegebieten der Welt betrafen in den letzten
> zwei Jahrzehnten besonders die früheren
> Kernindustrien: die Montanindustrie aus der
> Hochindustrialisierungsphase. Der Rückzug z.B. aus
> den gigantischen Komplexen eines integrierten
> Hüttenwerkes hinterlässt tiefe Spuren, und der
> Wunsch nach Erhalt erscheint unbedeutsam oder
> sogar »gefährlich«.
>
> Fünf Problemfelder überlagern sich dabei ständig:
>
> Zum ersten sind die sozialen Folgen unübersehbar.
> Reindustrialisierungskonzepte zur Beseitigung der
> Massenarbeitslosigkeit können nicht in dem
> eigentlich notwendigen Umfang greifen, da die
> neuen Industrien nicht annähernd so viele
> Ersatzarbeitsplätze schaffen können, wie die alten
> geboten haben. Damit geht das Engagement für den
> Standort durch Resignation in der Bevölkerung
> zurück.
>
> Zum zweiten verlieren die Regionen massiv an
> Kapitalkraft. Dies ist besonders an der mangelnden
> Bereitschaft zu Investitionen in den kulturellen
> Sektor zu spüren. Somit verarmen die Regionen auch
> an kultureller Substanz.
>
> Zum dritten fällt mit den massenhaften
> Stillegungen schlagartig eine große Anzahl von
> Anlagen und Gebäuden brach, von denen eine
> bedeutende Zahl einen erheblichen Wert für die
> Kulturgeschichte der Regionen darstellt.
>
> Viertens: Die Anlagen sind sehr groß, die
> Korrosionsschäden evident. Damit wird erhebliche
> Kapitalkraft für ihren Erhalt benötigt, auch wenn
> die Kosten niemals so hoch sind, wie sie auf den
> ersten Blick erscheinen.
>
> Fünftens: Die Nutzungskonzepte sind nicht leicht
> zu finden. Wie interpretiert man einen Hochofen?
> Was macht man mit all seinen Nebenaggregaten
> und –gebäuden?
>
> Der Kampf um den Erhalt war und bleibt schwierig.
> Die benötigte Kampfkraft für den Erhalt zu
> mobilisieren war und ist schwer, da die
> Betroffenen in der Bevölkerung durch die
> allgemeine Resignation kaum noch zu motivieren
> sind, sich für die gebauten Erinnerungen an ihre
> Geschichte einzusetzen. Die intellektuell potenten
> Mittelschichten sind wenig verfügbar, da sie,
> durch die kulturellen Einbußen und die
> Arbeitsplatzverluste bedingt, aus den
> Montanregionen abwandern.
>
> Ein unglücklicher Kreislauf, der nur schwer zu
> durchbrechen war und ist.
>
> Trotzdem gibt es eine wachsende Reihe von
> Projekten, die mehr oder weniger komplette
> Großanlagen der Eisenhüttenindustrie des 20.
> Jahrhunderts schützen und erhalten wollen:
>
> Hüttenwerk Starachowice, Polen
>
> 1968 endete die hauseigene Roheisenproduktion des
> polnischen LKW-Herstellers »Star« in einem kleinen
> Hüttenwerk in Starachowice. Im ureigen polnischen
> Industriegebiet des Kamienna-Tales, etwa hundert
> Kilometer südlich von Warschau, hatte die
> Eisenproduktion bereits eine mehrhundertjährige
> Geschichte erlebt. In Starachowice errichtete man
> in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein Hüttenwerk,
> das mit einzelnen Gebäuden auf dem Werksgelände
> bis heute Zeugen hinterließ. So entstand bereits
> vor der Werksstillegung die Idee, die älteren
> Anlagenteile und auch die jetzige Hochofenanlage
> als Denkmal zu erhalten. Das lohnte, denn
> ofensichtlich besaß man eine wirklich
> bemerkenswerte Sammlung: Da überlebte zum Beispiel
> die Gießhalle aus der Gründerzeit, ein
> eindrucksvolles Schmalspurnetz der Werksbahn, die
> archaische Möllerbunkeranlage. 1932 errichtete man
> einen einzelnen neuen Hochofen, der mit vielen
> Ausstattungsdetails eher die Technik des 19.
> Jahrhunderts tradierte, vor allem mit der
> Bänderung des ungekühlten Schachtes in
> Ziegelbauweise. Besonders interessant ja sogar
> vielleicht einmalig ist die erhaltene liegende
> Dampfgebläsemaschine aus den 80er Jahren des
> letzten Jahrhunderts, die bereits dem Vorgänger
> den Hochofenwind lieferte. Die Motive der
> Entscheidung von 1968, die Anlagen als Werksmuseum
> zu erhalten, sind nebulös. Möglicherweise verbarg
> sich dahinter der Wunsch, eine eigene polnische
> Geschichte der Industrialisierung zu betonen, die
> im Gegensatz zu den deutschen und österreichischen
> Traditionen in Schlesien stehen sollte. Man hegte
> große Pläne, die Vielfalt der hochinteressanten
> industriellen Zeugen der Region in ein dezentrales
> Industriemuseum einzubinden, das einen besonderen
> Akzent auf die komplexe Darstellung der
> industriell geprägten Kulturlandschaft setzen
> sollte. Leider gelang nur die Restaurierung
> einzelner Objekte, so der Anlage in Starchowice,
> die finanziellen Mittel für jede Art musealer
> Infrastruktur blieben lange aus. So versank der
> Hochofen in einen Dornröschenschlaf mit ungewisser
> Zukunft. Insgesamt ist es bedauerlich, dass so
> lange fast nichts geschah, da die Entscheidung zum
> Erhalt und auch die musealen Pläne ihrer Zeit -
> auch im Westen! - weit voraus waren. Andererseits
> hat der Geldmangel aber eine zu starke Veränderung
> der Anlage verhindert, was aus heutiger Sicht
> durchaus positiv zu werten ist.
>
> Mittlerweile gehört das Werk seit 1999 den
> staatlichen Kulturinstanzen, genauer dem
> Landkreis, was die Situation deutlich verbesserte.
> Man spürt einen deutlichen Willen für den Erhalt,
> wenn es auch an Geld natürlich fehlt. Eine
> dringliche Sanierungsmaßnahmen wurden vorgenommen,
> die auf ein erstes (natürlich kostenloses)
> Gutachten der Deutschen Gesellschaft für
> Industriekultur e.V. zur Sanierung und zur
> Präsentation zurückgehen. Auch erste größere
> Veranstaltungen und Ausstellungen haben
> stattgefunden. Insgesamt darf man sehr
> optimistisch sein, da das notwendige Geld durch
> die Strukturmittel der EU spätestens nach dem
> EU-Beitritt reichlich fließen werden. Da kann man
> durchaus sicher sein, da Polen sich als ähnlich
> cleveres Mitglied erweisen wird, wie es Irland und
> Portugal bisher waren...
>
> Hüttenwerk Monterrey, Mexico
>
> Erst seit 2001 wissen wir, dass seit 1979 in
> Monterrey, Mexico (!!!) ein Hüttenwerk erhalten
> wird. Das ist nun wirklich eine Sensation! Vor
> allem gibt es hier auch erhaltene Teile der der
> Stahlproduktion, was keiner sonst bisher nur wenig
> berücksichtigt wurde. Meist geht es nur um die
> Roheisen-Produktion. Man hat viel Geld in die Hand
> genommen, und das Werksgelände zu einem
> überregionalem Kulturzentrum ausgebaut. Da gibt es
> große Arenen und Hallen, Forschungsinstitute und
> Kulturverwaltung. Ja, es führt um die Anlagen
> sogar ein Autorennkurs, auf dem der Formel-1 Grand
> Prix ausgetragen wird. Was es nicht alles gibt.
> Insgesamt offensichtlich ein spannendes Projekt,
> über Geschmack kann man bekanntlich streiten. Mehr
> dazu (leider nur in Spanisch) unter:
> www.parquefundidora.org
>
> Hüttenwerk Vitkovice, Ostrava, Tschechien
>
> Noch tobt der Kampf um den Erhalt des Hüttenwerkes
> von Ostrava, vielleicht wird er von der
> engagierten staatlichen Denkmalpflege ja sogar
> noch gewonnen. Auch die Stadt hat durchaus
> Interesse, das zentral gelegene Werk zu
> einer »Neuen kulturellen Mitte« auszubauen. Wenn
> das liebe Geld nicht wäre! Ein lohnendes Ziel, das
> den Mitgliedern einer Reisegruppe der DGfI anfangs
> der 1990er Jahre noch in vollem Betrieb vorgeführt
> wurde: Hochöfen mit Nebenbetrieben, Stahlwerk und
> sogar ein (damals schon stillgelegtes)
> Kohlen-Bergwerk. Alles da und kompletter, als
> irgendwo sonst. Besonders beindruckend war die
> Halle mit den Großgasmaschinen, die wie gesagt
> noch liefen. Und dann ist da noch die hoch
> interessante Siedlung Vitkovice nicht zu
> vergessen. Noch steht alles, na, mal sehen.
>
> Hochöfen in Spanien
>
> In Bilbao ist gerüchteweise ein kleineres Werk
> erhalten worden, von dem aber bisher keine näheren
> Nachrichten bekannt geworden sind. Wer weiß
> Näheres?
> Vom Hüttenwerk Sagunto (wenige km nördlich von
> Valencia) berichtet Marcus Mandelartz: »Ich war im
> Frühsommer 2001 sechs Wochen in Sagunto gewesen,
> und bin ziemlich entsetzt über den Niedergang
> dieser Industriestadt. In einem völlig abgeräumten
> Werksgelände steht ein silbern angestrichener
> Hochofen, daneben eine Baustelle für ein
> Besucherzenrum. Kein Baustellenschild, die
> Arbeiten ruhen (so sagen befragte Passanten) schon
> seit einem Jahr. Kein Baustellenschild oder andere
> Info. Zur Industriegeschichte von Sagunto gab es
> im örtlichen Buchhandel einige gute Bücher,
> teilweise allerdings in Katalan, also etwas schwer
> zu lesen.«
>
> Hüttenwerke in Piombino/Italien
>
> Leider ist bisher nur wenig bekannt über die Pläne
> für ein umfassendes dezentrales Museum der
> Industrialisierung und der Eisenindustrie in
> Piombino/Italien. Das bisher gehörte klingt
> durchaus sehr spannend, wobei die
> Realisierungschancen im Moment nicht einschätzbar
> sind. Wer weiß mehr?
>
> Sloss Furnaces, Birmingham, AL, USA
>
> Im Herzen des »Deep South« der USA, dem
> Bundesstaat Alabama, begann die Industrialisierung
> erst spät, da die wirtschaftliche Dominanz der
> Landwirtschaft in den ehemaligen Südstaaten erst
> durch den Bürgerkrieg gebrochen wurde. Danach
> setzte ein rasanter industrieller Boom ein, der
> alle großen Städte rasch erfasste. Dies galt
> besonders für das Dorf Birmingham, das innerhalb
> zweier Jahrzehnte ein explodierendes Wachstum
> erlebte und sich zu der vorherrschenden Eisen- und
> Stahlstadt des Südens entwickelte. In den USA
> nannte man diese Stadt damals die »Magic City«,
> weil ihr schnell gewachsener Reichtum sich wie ein
> Wunder ausnahm. Birmingham galt als die
> industrielle Goldgräberstadt der Gründerjahre
> schlechthin.
>
> Im Jahr 1881 gründete James Withers Sloss das
> Hüttenwerk »Sloss Furnaces«, nahe dem Stadtzentrum
> gelegen. Man produzierte »Pig Iron«, bei uns
> als »Massel« bekanntes Verkaufsroheisen für den
> Bedarf von Gießereien. Das Werk entwickelte sich
> rasch, zusammen mit einer großen Zahl
> konkurrierender Hüttenunternehmen prägte es
> Birminghams Stadtbild und wirtschaftliche Struktur
> fast ausschließlich. Die Jahre nach dem 1.
> Weltkrieg brachten technische Innovationen und
> Erweiterungen: Es entstand ein Hüttenwerk mit zwei
> gebänderten Hochöfen von je 500 Tagestonnen
> Leistung, Schrägaufzügen und einfachen
> Glockenverschlüssen, 12 Cowpern sowie den
> notwendigen Gebäuden und Anlagen ihrer
> Infrastruktur: Zwei sehr große Gießhallen von 60
> mal 25 Metern, ein Gebläsehaus mit 8 stehenden
> Dampfgebläsemaschinen (!), einem ausgeklügelten
> System der Dampferzeugung und Nutzung sowie die
> notwendigen Werkstätten, kleine Verwaltungs- und
> Sozialgebäude.
>
> Mit dieser technischen Ausstattung produzierte das
> Werk bis in die 60iger Jahre und wurde 1969 von
> dem Röhrenhersteller »United States Pipes«,
> übernommen. Dieser legte das Werk 1971 still und
> machte das Gelände der Stadt Birmingham zum
> Geschenk, welche den Abriß und Überbauung vorsah.
> Eine Bürgerinitiative bildete sich 1972 mit dem
> Ziel, das Werk als wichtiges technisches Denkmal
> und Meilenstein der städtischen Entwicklung zu
> bewahren. Langjährige Auseinandersetzungen mit den
> staatlichen Instanzen  stoppten zwar den
> Abrißwillen, ließen aber auch keine unterhaltenden
> Maßnahmen zu. Erst 10 Jahre später wurde der
> Einsatz der Bürger durch den Eintrag in die
> Gesamt-Liste der staatlichen Denkmäler in den USA
> als »National Historic Landmark« belohnt. Kurz
> darauf entschloß die Stadt sich zur Gründung eines
> kleinen Museums und zur Planung der notwendigen
> Restaurierungsmaßnahmen.
>
> Man akzeptierte »Sloss Furnaces« als den Ort, wo
> das »Wunder« der »Magic City« begann: Die
> allgemeine Stahlkrise stellte Anfang der 70iger
> Jahre die Stadt vor die Aufgabe einen raschen
> Strukturwandel vorzunehmen. Man stand am Abgrund
> des öffentlichen Bankrotts der Kommune. Das
> zweite »Wunder« geschah: man schaffte diesen
> Wandel bis Anfang der 80iger Jahre. Heute ist
> Birmingham einer der wichtigsten Bankplätze und
> Dienstleistungszentren der südlichen USA mit einer
> der höchsten wirtschaftlichen Zuwachsraten aller
> amerikanischen Großstädte. So wurde »Sloss« zu
> einem Ort des lokalen Stolzes auf diese stürmische
> Geschichte.
>
> Bei der Restaurierung entschloss man sich, eine
> Prioritätenliste je nach finanziellen
> Möglichkeiten langfristig abzuarbeiten und dabei
> wesentlich auf private Spenden und die Arbeit der
> Bürgerinitiative zu vertrauen. Ziel war, dass Werk
> und Gelände einen Eindruck der Geschichte des
> Ortes vermitteln sollten und die Öffnung des
> Geländes sollte Raum und Platz für Veranstaltungen
> der Bürger und für kulturelle Ereignisse schaffen.
> Im vorgesehenen Zeitraum und mit relativ geringen
> Mittel wurden Teile des Werkes gesichert und
> schon nach zwei Jahren wurde das »Museum«, nur mit
> dem gesicherten Rundweg und dem Besucherzentrum
> ausgestattet, am 1. Mai 1983 eröffnet.
>
> Technische Probleme? Man muss sich
> vergegenwärtigen, daß das Hüttenwerk 10 Jahre
> still lag, bevor erste Stabilisierungsmaßnahmen
> einsetzten, außerdem stand in dieser Zeit dem
> Vandalismus Tor und Tür offen. Der klimatische
> Standort ist überdies extrem korrosionsfreundlich,
> Bedingungen, die auf den ersten Blick vermuten
> lassen, daß die Restaurierung, egal auf welchem
> Niveau, undurchführbar und extrem teuer sein
> müsse. Bei gutachterlichen Untersuchungen stellte
> sich dann aber heraus, dass die wesentlichen
> tragenden Elemente, auf Grund ihrer
> Materialstärken, die auf den Betrieb unter
> Belastung der Produktion ausgelegt sind, entweder
> durch Korrosion nahezu unzerstörbar sind oder mit
> relativ wenig Aufwand unterhalten werden können.
> Bis heute gehen die Restaurierungsarbeiten weiter,
> mit kleinem Aufwand und gleichzeitig vorbildlicher
> Öffentlichkeitsarbeit. Diese erhielt das Projekt
> nicht nur am Leben, sondern  vermittelte durch
> eine Unzahl von kulturellen Veranstaltungen den
> Wert des Geländes im städtischen Raum. Insgesamt
> wurde ein reicher Schatz an Erfahrungen gesammelt,
> der andere ähnliche Projekte nachhaltig
> beeinflusste.
>
> Weitere Projekte in den USA
>
> Von zwei weiteren Versuchen aus den USA ist zu
> berichten. Das eine alte und wenig erfolgreich,
> das andere neu und sehr dynamisch:
>
> Das Werk in Homestead, PA (nahe Pittsburgh) hat
> eine lange Tradition, die in den USA mit dem
> großen Streik von 1898 unvergesslich verbunden
> ist, der hier seinen Ausgang nahm. Nachdem zu
> Beginn der 1990er Jahre die ehemals gigantischen
> Anlagen in den Tälern rings um die »Hauptstadt der
> Schwerindustrie« fast ausnahmslos verschwunden
> sind, träumt hier eine kleine, aber feine
> Hochofenanlage immer noch einer vielleicht
> besseren Zukunft entgegen. Noch sind die Anlagen
> rettbar vor dem Verfall, aber wie lange noch? Der
> Einsatz der privaten Organisation der »Steel
> Industry Heritage Task Force« (oh man, was für ein
> Name!) währt schon ewig, aber es passiert nix...
>
> Anders bei Bethlehem Steel in Allentown, PA.
> Einstmals Stolz und Herz des Konzerns rostete das
> Werk auch im Betrieb schon lange vor sich hin.
> Typisch amerikanisch, irgendwie wird weiter
> gemacht, auch mit den ältesten Anlagen, solange
> man noch Geld verdienen kann. Damit war 1996
> Schluss, und alle Welt (na gut, nur die
> interessierten Bewohner unseres Planeten)
> fürchtete um diese wirklich einmalige Anlage. Was
> gab es da alles zu sehen: Eine Hochofengruppe,
> deren ältester von 1898 immer noch rüstig blies,
> riesige Walzenzugsmaschinen – mit Dampfantrieb bis
> 1996! – die wahrhaft unbeschreiblichen
> Geschützdrehtürme amerikanischer Schlachtschiffe
> des Zweiten Weltkriegs, und, und, und. Wenn
> irgendwas aus dem Bereich der Eisen- und
> Stahlindustrie wirklich zum Weltkulturerbe der
> Menschheit gehört hätte, dann war es dieses Werk,
> welches eine Reisegruppe der DGfI 1995 noch im
> Betrieb erlebte.
>
> Nun, Völklingen ist es geworden. Und was sollte
> hier geschehen? Entschiedener Einsatz von
> Bürgerinnen und Bürgern schien zunächst nichts zu
> bewirken Aber dann sprachen sich Pläne von
> Bethlehem Steel herum, doch noch etwas zu
> erhalten. Geboren und im fast Geheimen ausgetragen
> wurde das Projekt »Bethlehem at Work«. Kurz
> zusammengefasst: Ein Großteil der Anlagen ist
> abgerissen worden. Geblieben sind die
> Hochofengruppe, eine Walzstraße, mehrere riesige
> leere Hallen und das schöne Verwaltungsgebäude.
> Entstehen wird ein dreiteiliges Projekt: Auf den
> großen Freiflächen entsteht neues Gewerbe. In den
> leeren Hallen wächst einerseits eine Art
> Freizeitpark (leider mit viel Disney-Flair) mit
> Hotels, Spaßbädern etc. und andererseits
> das »National Museum of Industrial History«. Von
> ihm werden die verbliebenen Anlagen museal
> interpretiert. Das Besondere: die Smithonian
> Institution« aus Washington DC verlagert einen
> Großteil ihrer Bestände zur Industriegeschichte
> hierher. Dabei werden viele Schätze erstmals der
> Öffentlichkeit zugänglich, u.a. eine höchst
> eindrucksvolle Modell-Sammlung, die weltweit
> nichts Vergleichbares kennt, selbst nicht im
> Science Museum in London. Viel Geld wird
> investiert, man spricht von 250 Millionen US
> Dollar. Das Ergebnis ist in Teilen jetzt schon zu
> Recht umstritten, aber besser als nichts...
>
> Yawata-Stahlwerke, Japan
>
> Zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie in Birmingham,
> nämlich am Anfang der 1970er Jahre, unternahm man
> bei den Yawata-Stahlwerken (Eigentümer
> Nippon-Steel) in Japan Anstrengungen, den ältesten
> Hochofen des ersten japanischen Stahlwerkes zu
> konservieren. Der Eigentümer stellte sich in
> diesem Fall selber dieser Aufgabe und errichtete
> um den Ofen herum nach dessen Konservierung einen
> Volkspark für die Werksangehörigen. Der Hochofen
> ist übrigens komplett weiß gestrichen, schön
> sauber eben...
>
> Hüttenwerke im Ural, Russland
>
> Ganz im Osten Europas findet sich eines der
> bedeutsamsten und historisch interessantesten
> Industriegebiete Europas, der mittlere Ural. 1992
> feierte das Kulturhistorische Museum der dortigen
> Halbmillionenstadt Nizhnij Tagil ein
> bemerkenswertes Jubiläum, es wurde 150 Jahre alt.
> Das alleine ist schon ein Ausrufezeichen wert, vor
> allem aber die Tatsache, daß man sich, ganz ohne
> Erfahrung und Kontakte mit anderen Institutionen,
> auf äußerst engagierte Weise auch um die
> industrielle Geschichte von Stadt und Region zu
> kümmern begann
>
> Bereits unter Zar Peter I. zu Beginn des 18,
> Jahrhunderts begann das Zarenreich den Anschluss
> an die technischen und kulturellen Standards
> Westeuropas zu suchen. U.a. sollte eine
> leistungsfähige Hüttenindustrie die älteren
> Industriegebiete um St. Petersburg und Tula
> ergänzen und die Konkurrenzfähigkeit besonders
> gegenüber Schweden und England sicherstellen.
>
> Ein fürstlicher Leibeigener des Zaren, Nikita
> Demidow, wurde von ihm 1719 in den Ural entsandt,
> wo er eine Prospektion nach Kupfer betreiben und
> eine Kupferhütte binnen zweier Jahre gründen
> sollte. Die geologischen und geographischen
> Bedingungen im Mittelural im Gebiet der späteren
> Stadt Nizhnij Tagil waren für diese Vorhaben
> günstig, da eine reiche Energiebasis durch Wasser
> und Holz gegeben war. 1720 hatte man bereits
> reiche Kupfer- und Eisenerzvorkommen erschlossen
> und begann mit deren Verhüttung. Bis zum Tode
> Demidows im Jahr 1725 entstanden eine große Zahl
> repräsentativer Verwaltungsbauten des
> Hüttenwerkes, ein Krankenhaus sowie eine Siedlung
> aus Holzbauten für die Arbeiter, alle Bauten sind
> bis heute erhalten. Das Werk setzte die Familie
> Demidow in direkter männlicher Erbfolge in 6
> Generationen fort. Die zahlreichen Erben spielten
> auch eine wesentliche Rolle als
> Naturwissenschaftler und als Mäzene europäischer
> Kultur, besonders z.B. am französischen Hof in der
> Revolution, in Oberitalien und natürlich im
> zaristischen Russland bis 1917. 1842 wurde durch
> einen Enkel Demidows ein städtisches Museum
> gestiftet, diese Stiftung wesentlicher Teile des
> kulturellen Familienbesitzes bildet die
> Sammlungsgrundlage des Museums bis heute.
>
> Die Eisenhütte entwickelte sich durch mehrere
> Technologiestufen hindurch. 1880 wurde der erste
> Kokshochofen in steinernem Gerüst angeblasen, 1931
> eine neue Anlage mit zwei Hochöfen in stählernem
> Gerüst. Diese Anlage wurde mehrfach neu
> zugestellt, blieb aber in ihrer Substanz im
> wesentlichen erhalten. Sie wurde schließlich 1988
> stillgesetzt und 1989 durch das örtliche
> Eisenhüttenkombinat »Lenin« dem Museum in Besitz
> gegeben. Das komplette  klassizistische  Ensemble
> der Verwaltungsbauten der Gründungshütte Nikita
> Demidows, eine prächtige vierflügelige Anlage
> liegt neben dem historischen Staudamm des
> Hüttenwerkes, Die Gebäude beherbergen die Dauer-
> und Wechselausstellungen des Museums zur
> Kulturgeschichte von Stadt und Region. Besonders
> beeindruckt die nahezu lückenlose Geschlossenheit
> seit 1720, die durch die Stiftung des Museums
> durch die Familie Demidow zum dem unerhört frühen
> Zeitpunkt (1842) zu erklären ist. Gleich den
> Verwaltungsgebäuden benachbart befindet sich die
> Hochofenanlage von 1931. Sie umfasst zwei kleine
> Hochöfen, bis 1988 erbrachten sie eine Produktion
> von 240 TaTo. Die Beschickung erfolgte durch
> Schrägaufzüge und wurde durch ein frühes
> elektromechanisches Kontrollzentrum gesteuert.
> Vorhanden sind ferner alle notwendigen Anlagen wie
> Möllerbunker, Gießhallen, Gasreinigung und ein
> Gebläsehaus mit drei Turbodampfgebläsen von BBC
> von 1931. Durch Ausgrabungen wurden bereits
> wesentliche Teile ganz früher Produktionsanlagen
> sichergestellt, die zum Teil schon restauriert
> wurden. Besonderes Interesse verdient die Halle
> des 1970 stillgelegten Siemens-Martin-Werkes. Das
> Hallengebäude besteht aus einer hochinteressanten
> Bogenbinderkonstruktion mit Stahlbedachung, die in
> schlechtem Zustand, aber restaurierbar ist. Einer
> von ehemals 2 SM-Öfen ist in gut restauriertem
> Zustand erhalten. Im Vergleich zu den anderen
> Projekten des Erhaltes von Eisenhütten bietet sich
> zur Zeit einzig hier im Ural die Chance, ein
> integriertes Hüttenwerk auch mit Stahlerzeugung
> und Weiterverarbeitung zu erhalten. Die
> Gesamtanlage befindet sich noch in einem
> erstaunlich guten Zustand, überall sind seit 1989
> bereits Restaurierungsmaßnahmen in erheblichem, ja
> selbst aus westlicher Sicht unglaublichem Tempo im
> Gange. Leider fehlt es gelegentlich an
> restauratorischer Sachkenntnis.
>
> Eine der Außenstellen befindet sich in der 45 km
> nordwestlich von Nizhnij Tagil befindlichen Stadt
> Kuczwa. Ein ehemals integriertes Hüttenwerk (von
> 1735 ist heute auf eine Walzengießerei reduziert.
> 1906 wurde dort ein Kokshochofenwerk errichtet.
> 1923 entstand eine neue Hochofenanlage mit 3 sehr
> kleinen Hochöfen, verbunden mit einer gemeinsamen
> Gichtbühne und begichtet von einer Koks- und
> Erzhängebahn. 1986 wurde die Anlage stillgelegt
> und es wurden 2 Hochöfen bis auf die Ofensau
> abgerissen sowie die sehr interessante
> neogothisch/maurische Gebläsehalle ihrer
> Ausstattung beraubt. Der letzte stehen gebliebene
> Hochofen mit 2 Cowpern stammt vollständig (bis auf
> die Ausmauerung) aus dem Erbauungsjahr 1923. Das
> auch in erwachte Russland Interesse an
> Industriedenkmalen (so die Aussage des
> Verantwortlichen) habe den Rest der Anlage dann
> gerettet, die jetzt restauriert wird.
> Glücklicherweise ist das gemeinsame Gerüst und die
> Gichtbühne aller Öfen erhalten geblieben, sie ist
> in ihren teils ebenfalls neogothischen Formen und
> mit ihrem feingliedrigen Stahlfachwerk als einzig
> zu bezeichnen.
>
> Hüttenwerk Uckange, Lothringen
>
> In Frankreich ist es nach vergeblichen Versuchen
> (u.a. in Longwy und Hayange) doch gelungen, in
> Uckange eine Hochofenanlage zu retten. Erhalten
> ist einer von drei Hochöfen mit allerdings
> eindrucksvollen Nebenanlagen. Die immer noch stark
> zentralistische Kulturverwaltung hat durch ihr
> Eingreifen von Paris aus zwar den vorläufigen
> Schutz durchgesetzt. Skeptisch stimmte zunächst
> aber, dass dadurch wahrscheinlich die örtliche
> Basis für das Projekt nur schwach sein könnte, was
> erfahrungsgemäß keinen Erfolg verspricht. Mit
> Verlaub erschienen vorgeschlagene Konzepte der
> Musealisierung auch rein technikhistorisch
> determiniert zu sein, was doch etwas zu kurz
> greifen würde. Mitllerweile hat sich das Projekt
> etabliert und schreitet langsam aber sicher voran.
>
> Hüttenwerk Longwy Senelle, Lothringen
>
> Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt: Der
> Kampf um den Erhalt der eigentlich weitaus
> interessanteren Anlage in Longwy Senelle ist
> leider verloren gegangen. Die traurigen Überreste
> bestehen aus einigen Kühltürmen und einem
> umgestürzten Hochofen. Von dem letzteren wird nun
> behauptet, dass er ein Kunstwerk sei. Na ja,
> immerhin ist er ein ziemlich spannender
> Abenteuerspielplatz für die Kinder der
> Nachbarschaft...
>
> Neunkirchener Eisenwerke, Saarland
>
> Die intensiven Anstrengungen einer
> Bürgerinitiative um den Erhalt des
> stadtbildprägenden »Neunkirchner Eisenwerkes« in
> Neunkirchen an der Saar anfangs der 80er Jahre
> hatten leider wenig Erfolg. Zwar sind zwei der
> Hochöfen, einige kleinere Gebäude und die ruinösen
> Reste der Gebläsehalle erhalten geblieben. Äußere
> Wirkung und inhaltliche Ausgestaltung waren
> zunächst aber eher katastrophal zu nennen.
> Immerhin: einer der Hochöfen wurde vollständig
> saniert, wenn auch in einer Form, die geradezu
> grotesk wirkt. Für diese Sanierung, zum großen
> Teil Bestandteil einer AB-Maßnahme, wurden nur 1,5
> Millionen Mark aufgewendet und es wurden zum Teil
> doch brauchbare Erfahrungen an technischen Details
> gemacht. Mittlerweile ist man klüger geworden und
> setzte die Restaurierung der verbleibenden
> Anlagenteile auf intelligentere Weise fort. Auch
> inhaltlich bemüht man sich erfolgreich um eine
> weitergehende Vermittlung der historischen
> Zusammenhänge und band die Restanlage durch
> einen »Neunkirchener. Hüttenweg« erfahrbar
> zusammen. Trotzdem bleibt eine Bilanz, die man
> als »stadtplanerischen Supergau« bezeichnen muss.
> Die Entwicklungspotentiale des Hüttenwerksgeländes
> in exponierter Zentrumslage wurden bei Beginn der
> Planung nicht nur nicht erkannt, sondern fast
> vollständig zerstört. Die Trennung des
> Werksgeländes vom unmittelbar benachbarten Zentrum
> durch den Riegel eines Geschäftszentrums (ein
> wenig ansprechender Neubau) und durch einen
> überdimensionierten Straßenbau vernichtete die
> große Chance, durch integrierte Entwicklung bei
> Wahrung gewachsener Strukturen eine wirklich
> überzeugende »Neue Mitte« zu schaffen.
>
> Völklinger Hütte, Saarland
>
> Eine solche Chance hat nach wie vor die
> benachbarte Mittelstadt Völklingen. Die
> Hochofenanlage der »Völklinger Hütte« spielt in
> vielerlei Hinsicht eine besondere Rolle in der
> Geschichte der europäischen und deutschen
> Hüttenindustrie. Entscheidend dafür war die
> Grenzlage, die eine wenig kontinuierliche
> Entwicklung durch Kriege und Krisen bedingte.
> Die - im Vergleich mit der Industrie an der Ruhr -
> schmalere ökonomische Basis provozierte sowohl
> technische Innovation wie auch Rückständigkeit.
> Daher blieb bei der Stillegung 1986 eine Anlage
> zurück, die in ihrer Vielfalt ein einzigartiges
> Dokument darstellt, das durch den sofortigen
> Vollzug des Denkmalschutzes auch unangetastet
> überleben konnte. Sowohl die eigentlichen Hochöfen
> im engen Korsett der Hängebahn zu ihrer
> Materialversorgung, als auch die Kokerei sind für
> sich schon technikhistorische Highlights. Diesen
> Ruf verdient natürlich die wunderbare Gebläsehalle
> mit ihrem überaus beeindruckenden Ensemble der
> gewaltigen »Großgasmaschinen«. Die Aufnahme der
> Gesamtanlage in die UNESCO-Liste des
> Weltkulturerbes war folgerichtig, wenn auch auf
> dem Zufallsprinzip beruhend. Vitkovice in
> Tschechien hätte durchaus den selben Rang gehabt,
> auch Bethlehem Steel in Allentown/PA. Und was
> wissen wir noch nicht von Indien, China oder sonst
> wo? Entscheidender Faktor war aber der politische
> Erhaltungswille durch die Landesregierung, zu
> dieser Zeit anfangs der 1990er Jahre war er an
> anderer Stelle eben nicht gegeben.
>
> Der Erhaltungsbeschluss erging erst nach langen
> Auseinandersetzungen, die auch innerhalb der Stadt
> Völklingen mit großer Energie geführt wurde. Auch
> hier hat eine Bürgerinitiative entscheidend
> mitgewirkt. Zum letztlichen Erfolg beigetragen hat
> auch die kontinuierliche und beharrliche Arbeit
> einer Gruppe von Stahlarbeitern, die im Rahmen
> der »Stahlstiftung Saar« Erstaunliches bei der
> durchgeführten Restaurierungsarbeit geleistet hat.
> Mit wenigen Mitteln war man so in der Lage, sowohl
> die Gebläsehalle zu sichern, als auch einen der
> Hochöfen zur Besichtigung freizugeben.
>
> Die ungesicherte finanzielle Situation hatte seit
> 1986 zunächst durchaus segensreich gewirkt. Die
> hohen Kosten für den Abriss waren nicht
> aufzubringen, aber auch nicht die Gelder, die eine
> Totalsanierung ermöglicht hätten. Diese hatte -
> wie in Sloss - durchaus Zeit, und so geriet man
> nicht in die Versuchung, durch aufwendige Umbauten
> oder Tonnen von neuer Farbe das historisch
> gewachsene Bild der Anlage kurzsichtig dramatisch
> zu verändern.
>
> Es stand zu erwarten, dass mit der gewonnenen Zeit
> und während der langsamen Entwicklung Luft blieb,
> tragfähige Konzepte zu entwickeln. Die
> stattgehabten Wettbewerbe erbrachten brauchbare
> Fingerzeige in diese Richtung. Die wurden
> allerdings zunächst nicht aufgegriffen, ein
> (angeblich) typisch saarländisches Phänomen. Die
> Gründung einer Stiftung zum Erhalt war zwar
> erfolgt, Erfolge beim Erhalt oder der
> Interpretation gab es aber keine, vielmehr gingen
> Stiftung und Geschäftsführer im politischen
> Skandal um großzügige Geldverausgabung ohne
> nachhaltige Sichtbarkeit unter.
>
> Seit 1999 Jahren arbeitet nun eine neue
> Stiftung »Weltkulturerbe Völklinger Hütte –
> Internationales Zentrum für Kunst und
> Industriekultur« inhaltlich erfolgreich. Es ist
> durchaus spannend zuzusehen, welche Kreativität in
> die Interpretation via den künstlerischen Umgang
> investiert wurde. Hier kann man durchaus sehen, in
> welche Richtung der Begriff »Industriekultur»
> weiter entwickelt werden könnte, um auch
> langfristig Wirkung und Interesse zu erzeugen.
>
> Neuen Schwung erhält man auch durch das im Jahr
> 2000 verkündeten Gesamtkonzept der
> Ganser-Kommission, das mehrere hochwertige
> Standorte (wie Bergwerk Göttelborn) an der Saar
> inhaltlich und ökonomisch zusammen mit der Hütte
> interpretiert und weiter entwickeln will. Dazu ist
> ein weiteres Unternehmen, die »Industriekultur
> Saar« angetreten. Dies mit organisatorischer
> Unterstützung der Deutschen Steinkohle AG und mit
> personeller Verstärkung von der Ruhrkohle – schöne
> Grüße von der Ruhr an den abtrünnigen Herrn
> Kleineberg!
>
> Dabei entwickelt sich im Sinne der historischen
> Interpretation auch ein sehr spannender Verbund
> mit dem museal seit längeren vorgehaltenen (aber
> bisher nicht entwickelten)
> Bergwerks-Standort »Musée du bassin houiller
> lorrain« im benachbarten Petite Rosselle in
> Lothringen und dem Minette-Bergwerk »Fonds de
> Gras« in Luxembourg. Das kann was Einmaliges
> werden, aber der Weg ist noch lang!
>
> Henrichshütte, Hattingen
>
> Eine ganz andere Entwicklung, nämlich ein museale,
> nahm die ehemalige Hochofenanlage
> der »Henrichshütte« in Hattingen an der Ruhr. Sie
> nimmt historisch einen besonderen Platz im größten
> europäischen Montanrevier ein, da die Gründung des
> Grafen Henrich von und zu Stolberg-Wernigerode an
> dieser Stelle viel ältere historische Wurzeln hat,
> als der Rest der überlebenden Hüttenindustrie
> zwischen Ruhr und Emscher. Die Entscheidung von
> 1989, die kleine Anlage - nach Demontage von einem
> der zwei Hochöfen für China - in den Bestand
> des »Westfälischen Industriemuseums« zu
> übernehmen, war daher folgerichtig.
>
> Nun wird ein Konzept der völligen Musealisierung
> verfolgt, welches die ganze Bandbreite des Lebens
> und Arbeitens auf der Hütte darstellen will. Dass
> dabei auch die Geschichte des Umweltschutzes ein
> besonderes Kapitel darstellen soll, ist mehr als
> verdienstvoll.  Besonders erfreulich ist auch, mit
> welchem Engagement das Museum nicht nur die
> Lebenserinnerungen der ehemaligen Werksangehörigen
> aufnimmt, sondern diese auch in Person in die
> Entwicklung des Museums integriert.
>
> Der erste eröffnete Anschnitt lässt hoffen,
> spannend ist hier besonders das Konzept des strikt
> biografischen Bezugs der Ausstellungseinheiten.
> Nun besteht allerdings für das Westfälische und
> Rheinische Industriemuseum fast an allen
> Standorten das Problem, dass das viele bisher
> investierte Geld in die ersten Ausbauabschnitte
> noch für die weiteren vermehrt werden muss, und
> das Land als hauptsächlicher Finanzier nicht mehr
> so engagiert ist. Hoffentlich gewinnt man
> Vernunft, denn als Torso wäre das Geld der
> Erstinvestition verloren!
>
> Hütte Phoenix, Dortmund
>
> Mit dem Ende der vom Rhein entfernten Eisen- und
> Stahlstandorte, besonders in Dortmund, ergab sich
> in den letzten Jahren im Ruhrgebiet die
> Notwendigkeit, doch noch einmal um en Erhalt von
> Großanlagen zu diskutieren. Und dies, obwohl es
> nach der IBA Emscher Park fast unmöglich erschien,
> noch einmal den Mut und die Kraft dazu
> aufzubringen. Aber, siehe da, obwohl in Dortmund
> die lokale Politik auch im Jahr 2001 noch nicht in
> allen Teilen vernunft angenommen hat, der Erhalt
> zweier Hochöfen auf dem Phoenix-Gelände ist
> gesichert. Erfreulich, denn Dortmund ohne
> Erinnerung an eine lange Eisenzeit? Undenkbar. Was
> nun wird scheint unklar, vor allem wie die beiden
> Riesen in die neue West-Planung rings um Gewerbe,
> Phoenix-See (!) und neues Wohnen eingebunden und
> interpretiert werden sollen. Aber, das wird sich
> schon ergeben.
>
> Meidericher Hütte, Duisburg
>
> Wieder einen ganz anderen Weg ging das letzte
> Beispiel, die ehemalige Hochofenanlage der »AG für
> Hüttenbetrieb« aus dem Besitz der Thyssen-Stahl-AG
> in Duisburg-Meiderich, mit der Hütte Autor und
> DGfI sehr verbunden sind. Diese Anlage erhielt
> eine neue Zukunft im Rahmen der »Internationalen
> Bauausstellung Emscher Park«, wo sie das
> attraktive Zentrum einen der Trittsteine des
> Emscher-Landschaftsparkes bildet.
>
> Die Geschichte der Industrialsierung der
> Emscherzone im nördlichen Ruhrgebiet war kurz,
> schmerzreich und folgenschwer: Im Gebiet
> des »Landschaftsparkes Duisburg-Nord« war es vor
> der Umformung durch die Thyssen’sche Hütte zu
> keinem wesentlichen Eingriff des Menschen in die
> Natur gekommen. Die Emscher durchfloss
> mäandrierend eine Urlandschaft, die nur von
> wenigen Bauernhöfen besiedelt war. In den Jahren
> 1902 bis 1924 ließ die Entstehung der Hütte und
> ihrer Schwesterbetriebe keinen Stein und keine
> Pflanze an ihrem Platz. Wo man ehedem in Einklang
> mit der »Um-Welt«, der Natur und ihren
> Erscheinungen, lebte, entstand eine neue
> Umgebungskulisse des Alltags, die unverständlich,
> fremd und belastend war. Ihre Altlasten geben
> heute noch Anlass zur Sorge.
>
> Dies gilt besonders für die Menschen des
> Stadtteils, die keinen Zutritt zu den Werksanlagen
> hatten. Die »Verbotene Stadt« verwehrte ihnen
> Einblicke und Einsichten, beschränkte sie
> buchstäblich in ihrem Horizont. Selbst den
> Arbeitern verschlossen sich alle die Werksteile,
> ihre »Arbeits-Welt«, die nicht zu ihrem
> unmittelbaren Arbeitsplatz gehörten. So entstand
> eine städtische Bevölkerung ohne
> Mitgestaltungsrecht an ihrer Lebenskulisse.
>
> Nach der Stillegung im Jahr 1985 wurden zunächst
> Pläne für ein neues Gewerbegebiet verfolgt. Erst
> der Einsatzwille engagierter Bürger und
> interessierter Fachleute gegen den Abriss,
> zusammengeschlossen in der »Deutschen Gesellschaft
> für Industriekultur e.V.«, veränderte die
> Situation. Man hielt zunächst nach anderen
> Beispielen und Verbündeten Ausschau. In den USA
> traf man auf das Beispiel »Sloss Furnaces“,
> welches die Ideen zum Erhalt stark beeinflusste.
> Unterdessen wurden auf der Hütte aber schon die
> Schweißbrenner angezündet, und nur mit viel Mühe,
> einer engagierten Öffentlichkeitsarbeit und durch
> die Verbindungen zu dem damaligen
> Städtebauminister Christoph Zöpel und seinem
> Mitarbeiter Karl Ganser wurde der Abriss gegen den
> Willen vieler Lokalpolitiker gestoppt. Ein
> Gutachten der Denkmalpflege wies den hohen
> Denkmalwert der Anlagen nach. Mit drei Hochöfen
> und zahlreichen Nebenanlagen sowie mehreren höchst
> attraktiven Gebäuden stellte das Werk eine große
> Chance für die Denkmalpflege dar, eine komplette
> Anlage der Ruhrindustrie exemplarisch zu erhalten.
>
> Damit war die Zukunft des Werkes aber noch nicht
> gesichert. Allerdings, ein Glücksfall trat ein:
> Die Landesregierung zeigte sich interessiert, es
> wurden allgemein Lösungsansätze für die
> Strukturentwicklung des Nordens des Ruhrgebiets
> gesucht, ohne die Geschichte, wie bei den
> Flächensanierungen der sechziger Jahre, vom Tisch
> zu fegen. Der Hüttenbetrieb wurde schließlich,
> nach Erwerb der Flächen durch das Land, zum
> IBA-Projekt.
>
> Verbündete fanden sich zahlreich unter den
> Bürgerinnen und Bürgern und ihren Vereinen in der
> Nachbarschaft. In der »Interessengemeinschaft
> Nordpark« schlossen sie sich zusammen, um
> bürgernahe Konzepte für das Projekt zu suchen und
> die Planung durch die Stadt Duisburg, die IBA und
> die »Landesentwicklungsgesellschaft NRW« (LEG) zu
> begleiten. Heute hier einen Landschaftspark auf
> 200 Hektar Fläche zu planen, Landschaft
> wiederaufzubauen, Altlasten abzutragen: das konnte
> und musste mehr sein als reine Grünplanung. Es
> sollte darum gehen, den Menschen ein Stück ihrer
> Identität zurückzugeben. Dazu gehörte die
> modellhafte Rekonstruktion natürlicher
> Umgebungsbedingungen ebenso, wie die Möglichkeit,
> Einblicke in die geschichtliche Entwicklung der
> Region zu geben. Duisburg wird ein Stahlstandort
> bleiben, der Bevölkerung sollte auch für die
> Zukunft etwas mehr Einblick in die Zusammenhänge
> gewährt und Identität durch die erhaltene und
> erklärte Hochofenanlage erhalten bleiben.
>
> Allen Beteiligten war die Erkenntnis gemeinsam,
> dass es bei dem bloßen Erhalt des Denkmals nicht
> bleiben kann. Damit wäre der Erhalt nicht
> gesichert, da die Motivation für die dauerhaft zu
> erbringenden Kosten nicht ausreichen würde.
> Vielmehr sollte ein neuer »Nutzen« für die Stadt,
> die Region und die Bürgerinnen und Bürger
> entstehen. Wie ließ sich dies erreichen und wie
> hoch wären die Kosten? Um dies zu klären, wurde zu
> Beginn der Arbeit des Planungsträgers, die LEG,
> gemeinsam untersucht, in welchem baulichen Zustand
> sich die Werksanlagen befinden. Der Befund war
> sehr positiv, denn es gab zunächst keinen hohen
> Finanzbedarf für Sanierungen. Ferner wurde
> gutachterlich nach den Kosten des Abrisses und
> eines denkbaren Erhaltes gefragt. Überraschend
> stellte sich heraus, daß unter ökonomischen und
> ökologischen Bedingungen ein Abriss sehr viel
> teurer käme als der Erhalt. Schließlich würden
> gewaltige Summen für die Entsorgung und die
> Abrisskosten entstehen sowie ein hoher, nicht
> ökologisch vertretbarer Energieaufwand dabei
> betrieben werden. Nachdem damit der Erhalt nicht
> mehr strittig war, wurde 1990 in einem
> beschränkten Wettbewerb die zukünftige
> gestalterische Form und Nutzung des Hüttenwerkes
> inmitten der Parkanlagen des »Landschaftsparkes
> Duisburg-Nord« gesucht. Wettbewerbssieger war das
> Büro Prof. Peter Latz. Freising. Ab 1990 wurde
> dann auch mit dem Bau begonnen. Gleichzeitig
> machten Führungen das Gelände für die
> Öffentlichkeit zugänglich und förderten die
> Akzeptanz für das Projekt.
>
> Ziel war und ist, den stark benachteiligten
> Stadtteilen des Duisburger Nordens eine neue Mitte
> zu geben. Der Nutzen für die Bevölkerung, ehemals
> aus ihrer eigenen Arbeit entstanden, soll durch
> kulturelle Nutzung der Gebäude, durch Erleben der
> eigenen Geschichte sowie durch Nutzen der
> Freiflächen für die Naherholung neu definiert
> werden. Dabei soll die hohe Qualität der
> nachwachsenden Natur auf der Industriebrache
> gezeigt und somit Natur auch in der Nähe der
> Wohnquartiere erlebbar werden. Planerisch war es
> von hoher Bedeutung, insgesamt die Potentiale der
> Fläche, sei es im Denkmalbereich oder im Bereich
> der Freiflächen, stets aufzugreifen und wieder-
> oder weiterzuverwenden.
>
> Nach langer Planungs- und ersten Bauphase unter
> eigenverantwortlicher und qualifizierter
> Beteiligung der Bürgerschaft, wurde am 17.6.1994
> der erste Bauabschnitt eröffnet, kurz darauf
> folgte dann die Eröffnung eine historischen Pfades
> durch die Werksanlagen und einer Dauerausstellung
> mit dem Titel »Zugänge zum Eisen«, erstellt durch
> die Mitarbeiter der »Deutschen Gesellschaft für
> Industriekultur«. Eine Vielzahl von bürgernahen
> Nutzungen haben sich gefunden: Zum Beispiel
> vermittelt das Ausbildungszentrum des »Deutschen
> Alpenvereins« Kletterkenntnisse und Spaß an den
> großen Flächen der ehemaligen Materialbunker und
> trägt damit auch noch zum Naturschutz in den
> Mittelgebirgen bei. Den großen Gasometer haben
> Taucher als gigantisches Tauchzentrum entdeckt.
> Die Gebäude, unprätentiös und denkmalgerecht
> aufbereitet, dienen jeder Art von Musik, Theater,
> Tanz, Multimediaspektakeln, der Filmindustrie,
> privater Firmen und Veranstalter und vieles mehr.
>
> Damit ist aber das Ende der Planungen und
> Baumaßnahmen nicht erreicht. Vielmehr wird es
> einen immerwährenden Prozess geben, in dem sich
> die Zielsetzungen und das Bild des Projektes
> ständig erneuern werden und müssen. Ein
> langfristiger Erhalt des Hüttenbetriebes bedarf
> auch weiterhin eines hohen Engagements.
>
> Allerdings hat sich eines vollständig verändert:
> Gab es früher durch viele Politiker geradezu
> erbitterten Widerstand der Politik gegen den
> Erhalt, so hat die hohe Akzeptanz in der
> Bevölkerung und das überwältigende internationale
> Echo der Medien eine völlige Umkehr bewirkt. Heute
> kann sich kaum noch jemand daran erinnern, dass er
> diesen Schrotthaufen eigentlich nie gewollt hat!
> Insofern ist der Erhalt sicher auch für die
> weitere Zukunft gesichert.
>
> Zum Schluss
>
> Es scheint so, dass alle Projekte erkannt haben,
> dass der langfristige »Wert« der Riesen aus Stahl
> sich nicht nur an der kulturgeschichtlichen
> Bedeutung misst. Vielmehr ist es notwendig, den
> stark geschädigten Industrieregionen durch die
> Projekte auch ein neues Leben und ein Stück
> Hoffnung auf eine bessere postindustrielle Zukunft
> zu geben. Deshalb spielen Umnutzungskonzepte, z.B.
> für kulturelle Zwecke, auch eine große Rolle.
>
> Aufbruch statt Abbruch; eine neue Zukunft für alte
> Industriereviere. Eines ihrer Symbole waren und
> sind die rostigen Giganten, die Hochöfen. Dass ihr
> Erhalt in den beschriebenen Projekten möglich war,
> schien vor wenigen Jahren noch undenkbar zu sein.
> Der Wandel beruhte sicher auch auf dem Mut
> Einzelner, das Undenkbare zu denken.
>
> Wolfgang Ebert

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