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Tagung 'Verehrung und Distanz'.
Vom Umgang mit dem Dichter im 19. Jahrhundert
Dichterkult und Dichterverehrung gehören im 19. Jahrhundert
entscheidend zur Artikulation bürgerlichen Selbstverständnisses
und zur Darstellung bürgerlichen Selbstbewußtseins. Ausdruck
findet ein solches Verhältnis zum Dichter in der Initiative für
Werkausgaben, in der Pflege und Tradierung des Werkes durch
literarische Vereine, in der Stiftung von Denkmälern und
Grabstätten, in Gedenkfeiern u.ä. zur Pflege der Erinnerung usw.
Darüber ist in den letzten Jahren viel gearbeitet worden.
Bei der von Prof Dr. Braungart (Bielefeld) in Zusammenarbeit und
mit der Grabbe-Gesellschaft Detmold, Dr. Fritz U. Krause,
geplanten Tagung, die für das letzte September-Wochende im Jahr
2001 vorbereitet wird, soll es einerseits um diese verschiedenen
Formen des Dichterkultes und der Dichterverehrung im 19.
Jahrhundert gehen. Andererseits aber soll auch gefragt werden, ob
in inwiefern sich Dichter selbst gegen ihre Vereinnahmung und
Institutionalisierung wenden. Gibt es auch bei den Lesern eine
verweigerte Verehrung? Wie geht man mit einem Dichter um, der
durch seine öffentlichen Auftritte, seine Lebensführung, seine ganze
Biographie sich überhaupt nicht zur Verehrung und Vereinnahmung
eignet, der aber in einer Region eine womöglich herausragende
Position einnimt, so daß man nicht einfach an ihm vorbeigehen
kann? Welche Formen der Selbstbehauptung gegenüber dem
Dichter, welche Formen des Dichterhasses gibt es Wie werden bei
konkurrierenden Initiativen zur Dichterverehrung und zum Dichterkult
Monopolansprüche behandelt? Wie wird ein Dichter provinzialisiert
bzw. entprovinzialisiert? Allgemeiner noch: In welchem Verhältnis
stehen Verehrung und Distanz?
Interessenten an der Tagug, Referenten und Zuhörer, wenden Sich
bitte an Prof. Dr. Wolfgang Braungart, Universität Bielefeld, Fakultät
für Linguistik und Literaturwissenschaft, Neuere deutsche Literatur
und Allgemeine Literaturwissenschaft, Postfach 100131, 33501
Bielefeld ([log in to unmask]) oder an Dr. Fritz U. Krause,
Präsident der Grabbe-Gesellschaft, Gut Niederbarkhausen, 33818
Leopoldshöhe ([log in to unmask]).
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