The attached, from the H-SOZ-U-KULT list, may be of interest to some
musicologists...
Geoffrey Chew
Music Department, Royal Holloway, University of London
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From: "Armin Triebel" <[log in to unmask]>
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Die Berlin-Forschung und Berlin-bezogene Recherchen sind bedroht.
Mit einem Aushang am 4. Oktober 2000 an den Tueren des Landesarchivs
Berlin in der Kalckreuthstrasse wurden die Nutzer davon unterrichtet, dass
das Archiv ab dem 1. Januar 2001 geschlossen wird. Die Sammlungen (Fotos,
Plakate) sind ab dem 1. Dezember nicht mehr zugaenglich.
Fotokopierarbeiten koennen nur noch bis zum 30. November in Auftrag
gegeben werden. Die Archivleitung bat die Wissenschaftler lakonisch, ihre
Forschungsarbeiten moeglichst bis zum 31.12.2000 abzuschliessen.
Die Bestaende des Landesarchivs sollen verpackt und eingelagert werden und
sind fuer eine unbestimmte Zeit nicht zugaenglich. Als Enddatum fuer die
Schliessung wird vage Spaetsommer oder Herbst 2001 angegeben. Die
Schliessung ist dem Vernehmen nach verfuegt worden, weil der Mietvertrag
fuer die Raeume an der Kalckreuthstrasse zum 31. Dezember auslaeuft und
der Neubau zu diesem Zeitpunkt nicht fertig gestellt ist.
Jetzt sind laufende Forschungsprojekte, fristgebundene
Qualifikationsarbeiten und womoeglich Recherchen im Zusammenhang mit
Restitutionsverfahren und Zwangsarbeiterentschaedigungen gefaehrdet. Im
Berliner Abgeordnetenhaus fand sich Dr. Christoph Stoelzl, von dem man
bisher dachte, er kenne sich in der historischen Forschung aus, am 16.
November zu keiner anderen Stellungnahme, als dass das eben nicht anders
gegangen sei, bereit.
Seit wann ist der Ablauf von Mietvertraegen nicht voraussehbar? Dem
Vernehmen nach schwebte das Damoklesschwert der vom Vermieter gewuenschten
Raeumung des Gebaeudes Kalckreuthstrasse seit laengerem ueber dem
Landesarchiv. Konnte nicht rechtzeitig fuer eine Zwischenloesung gesorgt
werden? Reichten dazu Einsicht und Mittel eines Dr. Stoelzl nicht aus,
eines Dr. Josef Lange (Staatssekretaer fuer Wissenschaft und Forschung),
eines Dr. Klopsch (Abtlg. V: Museen und Archive), eines Herrn Klemke
(Referat VA: Archive)? Das Problem ist offenbar nachlaessig und
verantwortungslos behandelt worden und laesst einen nachgerade
unglaublichen Mangel an Einsicht in die Belange von Forschung und
Wissenschaft erkennen. In eine solche Kalamitaet haette die
Senatsverwaltung fuer Wissenschaft, Forschung und Kultur das Landesarchiv
ueberhaupt nicht bringen duerfen. Wie wollen die Verantwortlichen den
Schaden, den sie anrichten, eigentlich reparieren? Freilich - sie sitzen
hoch, gutbezahlt, trocken und warm. Wissen sie etwas von dem Heer unsicher
bezahlter Forscher in prekaeren Abhaengigkeitsverhaeltnissen, die ihre
Projekte nicht beliebig verlaengern oder aussetzen koennen?
Erstaunlich, dass diese Kunde H-Soz-U-Kult noch nicht erreicht hat. Im
Abgeordnetenhaus rumorte es immerhin (dank der Gruenen); unter den
Wissenschaftlern herrscht wie gewohnt Stille. Bleibt eigentlich nur, die
Adresse der Senatsverwaltung mitzuteilen:
Brunnenstrasse 188-190, D-10119 Berlin, Tel. 030/ 90228-0 (fax: -450/51)
e-mail: [log in to unmask]
Dr. Armin Triebel
Berlin
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HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE
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